Immer mehr Probleme sind entweder per se global, wie der Klimawandel, oder können nur global gelöst werden, wie zum Beispiel Wirtschafts- und Finanzkrisen. Die Bedeutung von Internationalen Organisationen, in denen sich Staaten abstimmen und ihr Vorgehen abstimmen, wie zum Beispiel in der UN oder der Weltbank, steigt. Parallel dazu wachsen jedoch die Widerstände unter Bürger:innen an und einige Staaten ziehen sich aus Internationalen Organisationen zurück.
Damit Internationale Organisationen langfristig handlungs- und problemlösungsfähig sind, müssen sie als legitim angesehen werden. Wir möchten besser verstehen, wie und durch welche Prozesse sie sich legitimieren und wo die Stellschrauben für Verbesserungen sind.
Dort, wo einzelne Nationalstaaten an ihre Grenzen stoßen, wie bei der Bewältigung globaler Wirtschafts- und Finanzkrisen, globalen Migrationsfragen und beim Klimawandel, werden Internationale Organisationen immer dringender gebraucht. Langfristig können Internationale Organisationen aber nur handlungs- und entscheidungsfähig bleiben, wenn die von ihren Entscheidungen betroffenen Menschen diese als legitim empfinden und akzeptieren.
Wir möchten Prozesse und Mechanismen verstehen, mit denen sich Internationale Organisationen (de)legitimieren. Wie transparent sind die Prozesse und wie zurechenbar, bindend und sanktionierbar sind die Entscheidungen? Wovon ist es abhängig, für wie legitim Bürger:innen verschiedene Internationale Organisationen halten? An welchen Stellschrauben kann gedreht werden, um die demokratische Legitimität zu steigern? Wir möchten mit Hilfe von Expert:innengesprächen und der Vermessung der öffentlichen Meinung Antworten auf diese und verwandte Fragen finden, um somit ein besseres Verständnis Internationaler Organisationen als neue Quelle demokratischer Legitimität zu bekommen.