Unsere Gesellschaft ist in den vergangenen Jahrzehnten individualisierter, vielfältiger, digitaler und globaler geworden. Auch unsere Demokratie muss sich an diese Veränderungen anpassen, damit auch zukünftig vielfältige Interessen zu ausgewogenen Politikergebnissen führen. Allerdings wirkt die Demokratie im Angesicht dieser Herausforderungen oft behäbig und starr. Sie schafft es derzeit nicht, ihre gestalterischen Möglichkeiten zur Problemlösung effektiv zu nutzen.
Das merken auch die Bürger:innen. In der Folge hat das Vertrauen in die Art und Weise, wie die Demokratie funktioniert bei vielen Menschen Risse bekommen. Gleichzeitig verstärken die zunehmende soziale Ungleichheit und mangelnde Reformfähigkeit der demokratischen Institutionen diese Vertrauensverluste und fördern ein gesamtgesellschaftliches Gefühl der Unsicherheit. Aktuell profitieren vor allem populistische Bewegungen von diesen Unsicherheiten im Umgang mit den gesellschaftlichen Herausforderungen und der Unzufriedenheit einiger Bürger:innen mit der Demokratie.
Vor diesem Hintergrund nimmt unser Projekt eine Tiefenanalyse der Demokratie vor: Wie steht es um unsere Demokratie in Deutschland? Wo sehen die Bürger:innen eigentlich genau ihre Stärken und Schwächen? Und was sagen Expert:innen dazu? Um das herauszufinden, haben wir mit unserem „Demokratiemonitor“ ein innovatives Verfahren entwickelt, das sowohl die Expertise von Wissenschaftler:innen als auch die Einschätzung von Bürger:innen berücksichtigt. Ziel ist es die drängendsten Reformbedarfe der Demokratie in Deutschland zu identifizieren und entsprechende Lösungsvorschläge zu erarbeiten, wie wir unsere Demokratie an die wachsenden gesellschaftlichen Herausforderungen anpassen können.