Das digitale Treffen mit dem Stargast Maite Kelly hatten sich die Initiator:innen von „Kein deutscher Land“ redlich verdient. Denn die Schüler:innen des Hamburger Helmut-Schmidt-Gymnasiums haben sich ausgiebig und kreativ mit den Themen Identität, Heimat und Ausgrenzung beschäftigt. Sie konzipierten Umfragen und organisierten Poetry-Slams, Gesprächsrunden, Workshops und Podiumsdiskussionen in der Hansestadt. Den Höhepunkt und Abschluss dieses lebhaften, basisdemokratischen Prozesses markierte das Theaterstück „Kein deutscher Land“, das sich mit der Radikalisierung dreier junger Menschen beschäftigt. Für ihr Engagement wurden die Schüler:innen beim Jugendintegrationswettbewerb „Alle Kids sind VIPs“ (AKSV) der Bertelsmann Stiftung ausgezeichnet. Das Stück und ihre begleitende Arbeit stellten die Jugendlichen der AKSV-Botschafterin Maite Kelly im digitalen Gespräch vor. Durch die anschließende Unterhaltung führte der bekannte TV-Moderator Johannes Büchs.
„Das Theaterprojekt soll dazu ermutigen, sich mit politischen Themen wie Radikalisierung, Toleranz sowie Rechtsextremismus und -populismus zu beschäftigen. Um in unserem gesellschaftlichen Umfeld einen nachhaltigen Diskurs anzuregen, wollten wir die Perspektiven möglichst vieler Menschen kennenlernen und auf die Bühne bringen. Dafür haben wir uns mit zahlreichen Gleichaltrigen, Politiker:innen, Expert:innen sowie Einwohner:innen im Stadtteil Wilhelmsburg in ganz unterschiedlichen Formaten ausgetauscht“, erklärte Hédi Bouden von „Kein deutscher Land“.
Maite Kelly stärkt Hamburger Schüler:innen in ihrem Einsatz gegen Ausgrenzung
Die Sängerin und Autorin Maite Kelly sorgte als Botschafterin von „Alle Kids sind VIPs“ für Freude bei Schüler:innen des Hamburger Helmut-Schmidt-Gymnasiums. Sie traf sich digital mit den Jugendlichen, die ein Theaterstück samt begleitender Initiativen gegen Ausgrenzung entwickelt haben. Das Projekt „Kein deutscher Land“ wurde im Jugendintegrationswettbewerb der Bertelsmann Stiftung prämiert.
„Eine kreative und authentische Idee“
In ihren Dialogen stießen die Jugendlichen immer wieder auf die Themen Ausgrenzung und Zugehörigkeit. Sie realisierten, wie alltäglich Diskriminierung und Perspektivlosigkeit in ihrem direkten Umfeld sind. In ihrem prämierten Theaterstück beleuchten sie Lebensabschnitte dreier junger Menschen. Alle drei haben eine Radikalisierung durchlaufen – wenn auch in verschiedenen Umfeldern: „Kein deutscher Land“ erzählt die Geschichte eines Rechtsextremisten, eines Salafisten und eines Amokläufers. Stargast Maite Kelly zeigte sich beeindruckt von der Idee und der Präsentation der Schüler:innen: „Die Idee, die Inhalte des Theaterstücks auf persönlichen Eindrücken Gleichaltriger basieren zu lassen, finde ich kreativ und authentisch. Ihre Erfahrung im Austausch haben die Jugendlichen unglaublich gut auf die Bühne gebracht und mir ihr Projekt auch heute sehr eindrücklich vorgestellt.“
Zum Abschluss des digitalen Treffens entwickelte sich ein lebhaftes Gespräch zwischen den Jugendlichen und ihrem prominenten Gast. Die lockere Atmosphäre nutzten die jungen Hamburger:innen nicht nur, um Maite Kelly etwas näher kennenzulernen, sondern vor allem, um sich mit ihr zur aktuellen Lage in Deutschland rund um die Themen Integration und Vielfalt auszutauschen.
Zwölf Jahre jugendliches Engagement für Integration und Vielfalt
Die Bertelsmann Stiftung zeichnet schon seit 2008 mit dem Jugendintegrationswettbewerb „Alle Kids sind VIPs“ Projekte aus, in denen sich junge Menschen beispielhaft für ein faires Miteinander in Vielfalt engagieren. In der aktuellen, siebten Runde von „Alle Kids sind VIPs“ wurden insgesamt 211 Projekte eingereicht. Was den Wettbewerb besonders macht, sind die Besuche prominenter Botschafter mit ausländischen Wurzeln, die mit ihrer Biografie für gelungene Integration stehen und sich ehrenamtlich engagieren. Mit dabei sind unter anderem Fußballlegende Gerald Asamoah, Moderatorin Rebecca Mir, Comedian Bülent Ceylan, die Band Culcha Candela, TV-Moderator und Sänger Daniel Aminati, die Urban Dance Crew FanatiX, Moderatorin Shary Reeves sowie Sängerin Maite Kelly.
Maite Kelly wurde 1979 in Berlin als elftes von zwölf Kindern der irischen „Kelly Family“ geboren und lebte danach größtenteils in Spanien und Deutschland. In ihrer Musikerfamilie lernte sie Singen und Tanzen und zog von Kindesbeinen an auf ausverkauften Tourneen quer durch Europa und die USA. 2007 begann sie ihre erfolgreiche Solo-Karriere. Ihr 2018 veröffentlichtes Album „Die Liebe siegt sowieso“ erreichte Dreifach-Gold-Status und ihre begleitende Live-Tournee wurde zweimal verlängert. Neben ihrem künstlerischen Schaffen und ihren drei Töchtern widmet sich Maite Kelly ihrem Glauben und dem Wunsch, ihre Nächstenliebe aktiv zu leben. Kämpferisch und ambitioniert setzt sie sich für faire Bildungschancen ein. Neben ihrer Rolle als Botschafterin für „Alle Kids sind VIPs“ engagierte sie sich in Togo für ein soziales Projekt, welches sie mit Einnahmen aus ihren Live-Auftritten unterstützt. 2011 war sie zudem das Gesicht der deutschlandweiten Kampagne „Mit aller Kraft gegen den Krebs“ der Deutschen Krebshilfe. Für ihre Wohltätigkeitsaktivitäten erhielt Maite Kelly im Sommer 2012 das „Landesverdienstkreuz Nordrhein-Westfalens“.