Als Gerald Asamoah die Schalke-Kabine betrat, war die Freude über das Wiedersehen mit dem Ex-Profifußballer groß: Bereits im März des vergangenen Jahres hatten die Jugendlichen ihn bei der Preisverleihung von „Alle Kids sind VIPs“ in Berlin kennengelernt. Die Jugendlichen konnten es kaum erwarten, sich mit ihrem Botschafter auszutauschen. Die Führung durch das Schalke Museum war ein toller Bonus. Das exklusive Treffen hatten sich die Macher des Projekts „Welcome to Kartoffelländ“ mit ihren selbstinitiierten interkulturellen Treffs verdient.
Das Projekt der Aufsuchenden Jugendarbeit der Gemeinde Ense schafft regelmäßige Begegnungen von Menschen jeden Alters und unterschiedlicher Herkunft. Ein offenes Café und Freizeitangebote sorgen bis heute für Austausch. Mottoveranstaltungen, etwa ein Mittelalterfest, Zuckerfest, Kartoffelfest und Weihnachtsmarkt, sorgen zudem für Abwechslung. Ihren interkulturellen Treff haben sie im Jahr 2015 ins Leben gerufen, als viele Geflüchtete nach Ense kamen. Die Projektmacher wollten mehr über ihre neuen Nachbarn erfahren und es ihnen gleichzeitig erleichtern, in ihrer neuen Umgebung anzukommen.
„Es freut uns total, dass unser Projekt diesen Preis gewonnen hat“, sagt Marie Greune mit einem breiten Lächeln im Gesicht. Sie ist eine der aktiven Ehrenamtlichen bei der Aufsuchenden Jugendarbeit der Gemeinde Ense. „Unser regelmäßiger interkultureller Treff ist uns richtig ans Herz gewachsen. Wir freuen uns sehr, unsere Erfahrungen mit einer Legende wie Gerald Asamoah zu teilen und von seinen persönlichen Erfahrungen mit Integration und Vielfalt im Sport zu hören.“
Stolz stellten die Jugendlichen ihrem prominenten Botschafter ihr Projekt vor. Gerald Asamoah, der sich schon seit über fünf Jahren für „Alle Kids sind VIPs“ engagiert, zeigte sich beeindruckt von ihrem Engagement: „Diese Jugendlichen setzen mit ihren Aktionen genau an der richtigen Stelle an: mitten in der Gesellschaft. Sie tragen maßgeblich dazu bei, dass ihre Gemeinde auch als Gemeinschaft zusammenlebt.“ Im Anschluss tauschten sich die Gewinner in einer Gesprächsrunde mit dem in Ghana geborenen Fußballstar zu den Themen Migration und Integration aus. Schließlich durfte jeder seine ganz persönliche Erinnerung mit nach Hause nehmen: Der Botschafter nahm sich Zeit für reichlich Autogramme und Selfies.
Neben dem Treffen mit dem prominenten Botschafter gewannen die Jugendlichen auch einen professionellen Workshop zum Thema Projektmanagement, der sich an die Gesprächsrunde anschloss. Damit möchte die Bertelsmann Stiftung das Projekt in seiner künftigen Arbeit unterstützen.