Hand hält Glühbirne hoch

Analysieren, wie sich Kompetenzbedarfe in Zukunft verändern

Die Arbeitswelt wandelt sich unter dem Einfluss der Digitalisierung spürbar. Durch neue Technologien verändern sich die Anforderungen an die Beschäftigten. Welche Kenntnisse und Fähigkeiten brauchen sie in Zukunft? Mit Hilfe neuer Datenquellen und innovativer Analysemethoden wollen wir dabei helfen, Antworten auf Fragen nach dem Wandel der Kompetenzbedarfe zu geben.

Foto Gabriel da Silva Zech
Gabriel da Silva Zech
Project Manager
Foto Martin Noack
Dr. Martin Noack
Senior Expert Betriebliche Bildung und Weiterbildung
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Roman Wink
Senior Project Manager

Die Arbeitswelt verändert sich unter dem Einfluss der Digitalisierung spürbar – was auch einen Wandel der Anforderungen an die Kompetenzen der Arbeitskräfte mit sich bringt. Neue Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten werden notwendig, um mit neuen Technologien umzugehen und sie produktiv einsetzen zu können. Weiterhin erfordern Trends wie die fortschreitende Internationalisierung es, produktiv mit kulturellen Unterschieden umgehen zu können und die Sprachkenntnisse auszubauen.

Vor dem Hintergrund des wirtschaftlichen Strukturwandels beschäftigten sich Arbeitsmarkt- und Bildungsexperten mit Überlegungen dazu, wie Beschäftigte am besten auf diesen Wandel vorbereitet werden können. Hierbei stellen sich folgende Fragestellungen:

  • Welche beruflichen Kompetenzen werden künftig stärker in der Arbeitswelt gefragt sein? Welche Fähigkeiten werden dagegen an Bedeutung verlieren?
  • Welche neuen beruflichen Tätigkeitsfelder entstehen im Zusammenhang mit Entwicklungen wie der künstlichen Intelligenz, Digitalisierung und Dekarbonisierung?
  • Wie gelingt der Übergang von nicht mehr nachgefragten in zukunftsfähige Tätigkeiten/Berufe?

Bislang ist es üblich, Fragen dieser Art mit Hilfe von Interviews oder Repräsentativbefragungen von Personalverantwortlichen oder Vertretern von Fach- und Arbeitgeberverbänden zu beantworten. Auch können hierzu Qualifikations- und Arbeitsmarktprojektionen genutzt werden, wie sie beispielsweise durch das Projekt „QuBe – Qualifikation und Beruf in der Zukunft“ des Bundesinstituts für Berufsbildung in Zusammenarbeit mit dem Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung zur Verfügung gestellt werden. Diese Projektionen informieren zwar über die längerfristige Entwicklung des Arbeitskräftebedarfs und -angebots nach Qualifikationen und Berufen, teilweise auch nach groben Kompetenzkategorien. Aber sie beantworten nicht die Frage, welche spezifischen Kompetenzen detailliert in einzelnen Berufen, Branchen und Regionen aktuell und mit Blick auf die nähere Zukunft nachgefragt werden.

Hier bieten sich neue Möglichkeiten durch die Big Data gestützte Analyse von Stellenanzeigen, die in der überwiegenden Mehrzahl heute in elektronischen Medien veröffentlicht werden. Durch die Auswertung einer großen Zahl von Stellenanzeigen bietet sich die Möglichkeit, sehr detaillierte Einblicke in die Kompetenzbedarfe von Arbeitgebern zu erhalten. Zudem ermöglicht die Analyse von Online-Stellenanzeigen  schneller als traditionelle Methoden Einblicke in Veränderungen auf dem Arbeitsmarkt – was in Zeiten des schnellen technologischen Wandels ein besonderer Gewinn ist.

Im Rahmen dieses Projekts ist vorgesehen, Big Data-gestützte Analysen von Stellenanzeigen in Kombination mit anderen, auch qualitativen Foresight-Methoden zu nutzen, um sich abzeichnende Strukturveränderungen der Kompetenznachfrage auf dem Arbeitsmarkt zu identifizieren.