Auf dem Bild ist eine Fahrradstraße zu sehen. Die Fahrradfahren ist verschwommen dargestellt. Im Hintergrund stehen Bäume und Häuser. Es ist ein helles Bild.

Berichtsrahmen Nachhaltige Kommune 2.0

Der Rat für Nachhaltige Entwicklung (RNE) stellt heute die neue Version des Berichtsrahmens Nachhaltige Kommune (BNK) vor, der Kommunen eine fundierte Grundlage für eine transparente und ganzheitliche Nachhaltigkeitsberichterstattung bietet. Der BNK 2.0 wurde auf Basis der Erfahrungen einer umfassenden Pilotierung in über 30 Kommunen in den Jahren 2021 bis 2024 sowie einem sich anschließenden Stakeholderprozess erarbeitet. Die Weiterentwicklung erfolgte in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Institut für Urbanistik (difu), der Bertelsmann Stiftung sowie der Servicestelle Kommunen in der Einen Welt (SKEW) von Engagement Global und wird durch die drei kommunalen Spitzenverbände, die Landesarbeitsgemeinschaft Agenda 21 NRW (LAG 21 NRW) sowie die Kommunale Gemeinschaftsstelle für Verwaltungsmanagement (KGSt) unterstützt. Voraussichtlich ab Mitte 2025 wird das „Portal für Nachhaltige Kommunen“ der Bertelsmann Stiftung allen Kommunen in Deutschland die Möglichkeit bieten, BNK-konforme Nachhaltigkeitsprofile zu erstellen und sie in die Websites der jeweiligen Kommunen zu integrieren. Im Nachhaltigkeitsportal sowie im Wegweiser Kommune werden zusätzlich kommunale Daten für die BNK-Kernindikatoren zur Verfügung gestellt. 

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Henrik Riedel
Senior Project Manager

Inhalt

Der Berichtsrahmen Nachhaltige Kommune definiert inhaltliche Anforderungen an einen umfassenden kommunalen Nachhaltigkeitsbericht. Von Governance und Partizipation über Klimaschutz und Kreislaufwirtschaft bis hin zu Gesundheit und globaler Verantwortung: Anwenderkommunen können sich darauf verlassen, dass der BNK die für sie relevanten, zentralen Inhalte der aktuellen deutschen und internationalen Nachhaltigkeitspolitik abdeckt, einem ganzheitlichen Nachhaltigkeitsverständnis folgt und vielseitig anschlussfähig ist. Individuelle Berichtsinhalte können von den Kommunen eigenverantwortlich ergänzt werden.

Mit einem verpflichtenden Set von 62 Aspekten und 19 Kernindikatoren wurde der Umfang der obligatorisch zu berichtenden Inhalte im Berichtsrahmen Nachhaltige Kommune – im Vergleich zur Pilotversion aus dem Jahr 2021 – reduziert. Damit können sowohl große als auch kleinere Kommunen den BNK anwenden.

Ob als Bestandsaufnahme für Einsteigerkommunen oder für das Monitoring existierender kommunaler Nachhaltigkeitsstrategien – der Berichtsrahmen ermöglicht eine flexible Anordnung der verpflichtenden Berichtsinhalte. So kann neben der BNK-Standardstruktur oder einer Zuordnung zu ausgewählten relevanten Rahmenwerken mit Bezug zur nachhaltigen Kommunalentwicklung auch eine individuelle Sortierung gewählt werden.

Im Sinne einer integrierten Nachhaltigkeitssteuerung vereinfacht der Berichtsrahmen Nachhaltige Kommune das Reporting in Verbindung mit den kommunalen Unternehmen und Beteiligungen. Ohne Redundanzen oder doppeltes Berichten reflektiert die Kommune im Nachhaltigkeitsbericht nach BNK ihre strategische Steuerungswirkung im "Konzern Kommune" und wie sie diese für eine nachhaltige Entwicklung vor Ort nutzen kann.

Der Berichtsrahmen Nachhaltige Kommune stärkt darüber hinaus die vertikale Integration der Nachhaltigkeitspolitik auf unterschiedlichen staatlichen Ebenen. Das heißt, dass ein Nachhaltigkeitsbericht nach BNK künftig auch kommunale Beiträge etwa zu den 17 globalen Nachhaltigkeitszielen (SDGs), zur Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie oder zur Neuen Leipzig-Charta sichtbar machen kann. Schon bei der Herleitung der BNK-Aspekte war der Blick auf diese und andere Orientierungsrahmen maßgeblich.

Das Comply-or-explain-Prinzip ermöglicht schließlich eine Anwendung für alle – ob Einsteiger oder Profi. Kann eine Kommune Informationen zu einem geforderten Aspekt oder Indikator nicht offenlegen oder weist sie dazu noch keinen Fortschritt auf, kann dies stattdessen knapp begründet werden. In der Fortschreibung des Berichts ist dann möglicherweise schon ein Fortschritt erkennbar. Dieser Ansatz fördert die Transparenz und stärkt das Verständnis von Nachhaltigkeit als dynamischem Prozess. Die ressortübergreifende Erarbeitung schafft neue Strukturen in der Verwaltung, die sich idealerweise auch langfristig etablieren.

„Der BNK 2.0 ist ein flexibler Standard für kommunale Nachhaltigkeitsberichte: Auf der einen Seite ermöglicht er Kommunen eine Berichterstattung, die an lokale Handlungsfelder angepasst ist, auf der anderen Seite liefert er ein Set an verbindlichen Aspekten und Indikatoren, die eine hohe Qualität und interkommunale Vergleichbarkeit der Berichte gewährleisten“, so Dr. Kirsten Witte, Leiterin des Zentrums für Nachhaltige Kommunen der Bertelsmann Stiftung.

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Der Bericht steht zum kostenfreien Download bereit.