Einsamkeit

Kooperation für gesellschaftlichen Zusammenhalt: Neue Studie zu Einsamkeit in Baden-Württemberg

Wie eng hängen Einsamkeit und gesellschaftlicher Zusammenhalt zusammen? Und welche Bevölkerungsgruppen sind besonders betroffen? Diesen Fragen geht die neue Studie „Einsamkeit und gesellschaftlicher Zusammenhalt – Baden-Württemberg 2025“ nach, die in Kooperation zwischen dem Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration Baden-Württemberg und der Bertelsmann Stiftung entstanden ist.

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Dr. Anja Langness
Senior Project Manager

Inhalt

Die Ergebnisse auf Basis einer repräsentativen Stichprobe aus Baden-Württemberg haben gezeigt, dass
Einsamkeit in allen Alters- und Geschlechtsgruppen verbreitet ist – mit einem leichten Höhepunkt in der
Lebensmitte zwischen 30 und 65 Jahren. Risikogruppen waren Personen mit sozioökonomischen Belastungen 
wie geringem Einkommen, niedrigem Bildungsstand, schlechter Gesundheit, prekären Erwerbsverhältnissen,
direktem Migrationshintergrund, sowie Personen, die in Einzelhaushalten und abhängigen Wohnsituationen
(Miete statt Eigentum) leben.  

Gemeinsam gegen Einsamkeit

Einsamkeit ist längst kein Randthema mehr – sie betrifft Menschen aller Altersgruppen und Lebenslagen und kann schwerwiegende Folgen für Gesundheit, Wohlbefinden und gesellschaftliche Teilhabe haben. Die Studie zeigt: Besonders gefährdet sind Menschen mit niedrigem Einkommen, schlechter Gesundheit oder prekären Lebenssituationen. Aber auch in der Lebensmitte – zwischen 30 und 65 Jahren – fühlen sich viele Baden-Württemberger:innen einsam. Ein enger Zusammenhang besteht zwischen gesundheitlicher Verfassung, Zukunftsoptimismus und Vertrauen in demokratische Prozesse. Menschen mit einer positiven Lebenseinstellung fühlen sich seltener einsam – unabhängig vom Alter. 

Daten auf Landesebene für gezielte Prävention

Erstmals liegen nun repräsentative Daten zur Verbreitung und zu den Ursachen von Einsamkeit in Baden-Württemberg vor. Sie bilden eine wichtige Grundlage, um passgenaue Strategien zu entwickeln – von nachbarschaftlicher Vernetzung über den Ausbau sozialer Treffpunkte bis hin zu Programmen, die Zukunftsoptimismus, psychischen Gesundheit und demokratische Teilhabe stärken.

Erarbeitet wurde die Studie von Dr. Jan Digutsch (Institute of Behavioral Science and Technology, Universität St. Gallen), Prof. Dr. Maike Luhmann (Psychologische Methodenlehre, Ruhr-Universität Bochum) und Prof. Dr. Ricarda Steinmayr (Pädagogische und Differentielle Psychologie, Technische Universität Dortmund). Sie baut auf den Forschungsarbeiten der Bertelsmann Stiftung zum gesellschaftlichen Zusammenhalt und zur Einsamkeit in Deutschland und Europa auf. Auch die Enquetekommission „Krisenfeste Gesellschaft“ des Landtags von Baden-Württemberg benennt Kampf gegen Einsamkeit als wichtiges Thema für die Resilienz des Landes. 

Studie I Pressemitteilung