Die liberale Demokratie steht unter Druck; ihr Fortbestand ist nicht länger selbstverständlich.
Populistische und extremistische Kräfte höhlen in zahlreichen Ländern demokratische Institutionen von innen heraus aus und etablieren zunehmend autoritäre und antiliberale Strukturen.
Zugleich nehmen auch die Angriffe auf die Demokratie von außen zu. Im Kampf um die Vorherrschaft in einer sich neu formierenden Weltordnung gehören die Destabilisierung und die Polarisierung der Gesellschaft durch Desinformationen zum Alltag.
Die Corona-Pandemie und der Ukrainekrieg zeigen, wie fragil wirtschaftlicher Wohlstand und eine stabile demokratische Ordnung sind. Der Erhalt und die Weiterentwicklung der Demokratie sowie die Stärkung des gesellschaftlichen Zusammenhalts – auch hier bei uns in Deutschland – sind somit langfristige Aufgaben.
Werdet politisch!
Wie Unternehmen die Demokratie stärken können - zum eigenen Vorteil
Inhalt
Die Gemeinnützige Hertie Stiftung und die Bertelsmann Stiftung haben sich vorgenommen, die Diskussion über die politische Verantwortung von Unternehmen für die Demokratie gemeinsam voranzubringen. Der hier von Dr. Johannes Bohnen und Lutz-Peter Hennies vorgelegte Debattenbeitrag
skizziert eine Möglichkeit, wie sich auch Wirtschaftsunternehmen an der Stärkung und dem Erhalt
der Demokratie beteiligen können.
Aus unserer Sicht lohnt es sich, die Idee einer Corporate Political Responsibility in die Diskussion über die Rolle von Unternehmen in der freiheitlichen Demokratie einzubeziehen. Wir verbinden mit dieser Diskussion die Hoffnung, gemeinsam – Zivilgesellschaft, Politik und Wirtschaft – unsere Demokratie und den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu festigen.
Dr. Johannes Bohnen ist Gründer von BOHNEN Public Affairs sowie der gemeinnützigen Organisationen Atlantische Initiative e.V. und Respublica e.V. Seit 2014 prägte er in verschiedenen Veröffentlichungen den Begriff „Corporate Political Responsibility“ (CPR). Zuvor war Bohnen Redenschreiber eines Bundesbildungsministers und Geschäftsführer von Scholz & Friends Berlin. Er studierte in Harvard, Bonn, Georgetown (Master in IR) und promovierte in Oxford.
Lutz-Peter Hennies ist Senior Consultant bei BOHNEN Public Affairs. Er unterstützt private und öffentliche Akteure in ihrer strategischen und politischen Kommunikation, vor allem in den Bereichen Bildung, Religion und Corporate Political Responsibility (CPR). Nach einem Studium der Philosophie und Ökonomie in Bayreuth, Barcelona und New York arbeitete Hennies zunächst als Unternehmensberater.