„Anders als viele Menschen befürchten, geht der weit überwiegende Teil aller Herausforderungen für den sozialen Zusammenhalt nicht auf Migration und Zuwanderung zurück. Unsere Studien zeigen, dass es keinen negativen Einfluss von Einwanderung und Vielfalt auf den gesellschaftlichen Zusammenhalt gibt“, so Dr. Kai Unzicker, Senior Projektmanager im Programm Lebendige Werte der Bertelsmann Stiftung. Vielmehr sind es soziale Ungleichheit und Armut, die den Zusammenhalt in Gemeinwesen negativ beeinflussen. Andreas Grau, Projektmanager ebenfalls im Programm Lebendige Werte, hob die Bedeutung von Begegnung und Kontakt hervor: „Unsere Fallstudien zeigen, dass die Schaffung von Begegnungsräumen und Austauschgelegenheiten für unterschiedliche Gruppen – Junge und Alte, Alteingesessene und Neuhinzugezogene – einen wichtigen Beitrag für ein gelingendes Miteinander leisten.“
Wie das Miteinander in vielfältigen Städten gelingen kann
Dr. Gregor Rosenthal, Leiter der Geschäftsstelle des BfDT betonte: „Menschen unterschiedlicher Herkunft, mit verschiedenen Wertvorstellungen, kulturellen Traditionen oder Orientierungen prägen durch ihr Engagement das Zusammenleben in den Städten entscheidend mit.“ Die kulturelle Vielfalt befördert Veränderungen, erfordert aber auch gemeinsame Anstrengungen. Zudem eröffnet sie Chancen für die Entwicklung des zivilgesellschaftlichen Engagements, wenn es gelingt, neue Themen, Inhalte und Formate von außen aufzunehmen und mit bisherigen Aktivitäten zu verknüpfen.
In den Kommunen ist es hierfür notwendig, in einen Dialog mit Engagierten aus unterschiedlichen Gruppen zu treten. Mit diesen gemeinsam sind Handlungsfelder zu identifizieren und sowohl mit den bereits Engagierten als auch mit noch nicht Engagierten Ansätze zu entwickeln, um Austausch und Kontakt unterschiedlicher Gruppen in der Bevölkerung mit konkreten Aktivitäten umzusetzen.
Kulturelle Vielfalt ist fester Bestandteil unserer Städte
Workshops, etwa zu geteilten Werten, kultureller Vielfalt und Stadtentwicklung, Zugangsbarrieren für Menschen mit Migrationserfahrung und religiöser Vielfalt gaben Möglichkeit zu intensivem Austausch und Einbringung eigener Best-Practice-Beispiele. In einem Open-Space am zweiten Veranstaltungstag konnten die Teilnehmenden eigene Themen einbringen und mit anderen Interessierten konkrete Handlungsansätze und -strategien selbst entwickeln.