An der Diskussion nahmen die Sozialunternehmer Maxie Matthiessen (Ruby Cup), Neelam Chhiber und Jacob Mathew (Industree Foundation) teil, sowie Gründer der IT- und Kreativszene Samay Kohli und Wolfgang Hoeltgen (Grey Orange), und Vaibhav Chhabra (Mayker's Asylum). Murali Nair und Fabienne Frauendorfer von der Bertelsmann Stiftung moderierten die Paneldiskussion.
In Deutschland wird das Gründungspotential bisher nicht ausreichend ausgeschöpft, meinten die deutschen Teilnehmer. Im Vergleich zu Indien gründet man oft aus Mangel an Alternativen ("necessity") und weniger aus freiem Willen heraus ("opportunity"). Das liege unter anderem am Schul- und Ausbildungssystem, das Fähigkeiten zur Selbständigkeit noch zu wenig miteinbezieht und die internationale Vernetzung mit relevanten Institutionen und Akteuren kaum fördert.
Indiens Unternehmenskultur ist hingegen um einiges dynamischer. Vor allem in den letzten fünf Jahren sei ein starker Anstieg zu beobachten, weil sich ein Großteil der jungen Bevölkerung von den Erfolgsgeschichten heimischer Startups ermutigt fühle, selber zu gründen, so die indischen Teilnehmer. Außerdem sind indische Jungunternehmer untereinander und international stärker vernetzt, was die Akquise von Kapital und anderen Ressourcen enorm erleichtert.
Deutschen Jungunternehmern täte es gut, von der flexiblen und pragmatischen Herangehensweise ihrer indischen Kollegen zu lernen, während Elemente der deutschen Unternehmerkultur wie Disziplin und Struktur auf indischer Seite auch durchaus hilfreich sein könnten.