Deutsch Israelischer Young Leaders Exchange

„Faszination und Befremden: 50 Jahre deutsch-israelische Beziehungen“

Im Mai 2015 feierten Israel und Deutschland den fünfzigsten Jahrestag der Aufnahme diplomatischer Beziehungen. Seitdem haben die beiden Länder nicht nur auf politischer und wirtschaftlicher Ebene, sondern auch in den unterschiedlichsten gesellschaftlichen Bereichen ihre Kontakte vertieft und eine Fülle gemeinsamer Projekte ins Leben gerufen.

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Dafür stehen die deutsch-israelische Wissenschafts- und Forschungszusammenarbeit, gemeinsame kulturelle Initiativen und zahlreiche Begegnungsprogramme für junge Menschen beider Länder. Zeichen der besonderen Bedeutung der bilateralen Beziehungen sind auch die jährlichen Regierungskonsultationen beider Staaten, die 2008 anlässlich des sechzigsten Jahrestages der Staatsgründung Israels aufgenommenen wurden.

Gleichwohl prägt die Vergangenheit nach wie vor die Beziehungen und offenbart sich immer wieder deren Zerbrechlichkeit. Das zeigt sich in vielen Debatten der letzten Jahre, und auch die jüngste Eskalation des Konflikts zwischen Israel und der Hamas im Sommer 2014 brachte tief verwurzelte Emotionen an die Oberfläche. Der Krieg im Nahen Osten löste in Deutschland einen Anstieg antisemitischer Reaktionen bis hin zu körperlichen Angriffen auf Juden aus.

Vor diesem Hintergrund nehmen das Deutschlandradio und die Bertelsmann Stiftung das Jubiläumsjahr zum Anlass, um mit der Veranstaltungsreihe „Faszination und Befremden: 50 Jahre deutsch-israelische Beziehungen“ einzelne Aspekte dieser Thematik genauer zu beleuchten. Im Rahmen von drei öffentlichen Podiumsdiskussionen diskutieren Experten jeweils unterschiedliche Schwerpunktthemen. Ziel ist es, das Verhältnis von Israelis und Deutschen kritisch zu würdigen. Wo liegen die Unterschiede in der gegenseitigen Wahrnehmung von Israelis und Deutschen und wie sind diese begründet? In welchen Bereichen stehen beide Länder vor ähnlichen oder gegensätzlichen Herausforderungen? Wo können Deutsche und Israelis voneinander lernen? Die einzelnen Veranstaltungen betrachten  die deutsch-israelischen Beziehungen jeweils aus einem anderen Blickwinkel. Während sich die erste Veranstaltung am 16. Februar auf die Rolle der Religion für den gesellschaftlichen Zusammenhalt in Israel und Deutschland konzentrierte, rückte mit der zweiten Paneldiskussion am 23. März das Phänomen der schnell wachsenden Gruppe von Israelis in Berlin in den Mittelpunkt. Bei der dritten Veranstaltung am 27. April ging es um die unterschiedlichen Facetten der gegenseitigen Wahrnehmung, von gegensätzlichen Betrachtungsweisen bis hin zu gemeinsamen Interessen und Kooperationen.

Übersicht der einzelnen Veranstaltungen

Anmeldung jeweils erforderlich unter: deutschland-israel-50@bertelsmann-stiftung.de. Die Zahl der Plätze ist begrenzt.

1.    Veranstaltung

„Heiliges Land und säkularer Staat: Die Rolle der Religion in Israel und Deutschland“

am Montag, 16. Februar 2015 um 18:30 Uhr in der Bertelsmann Repräsentanz Berlin, Unter den Linden 1.

Es diskutierten:

Rabbiner Dr. Tuvia Ben-Chorin, Jüdische Gemeinde zu Berlin

Prof. Dr. Micha Brumlik, Zentrum Jüdische Studien Berlin-Brandenburg

Dr. Ellen Ueberschär, Generalsekretärin des Deutschen Evangelischen Kirchentags, Fulda

Prof. Dr. Rainer Kampling, Seminar für Katholische Theologie, Freie Universität Berlin

Moderation: Dr. Sebastian Engelbrecht, Deutschlandradio, Berlin

 2.    Veranstaltung:

„Neuer Exodus – Was zieht Israelis nach Berlin?“

am Montag, 23. März 2015 um 18:30 Uhr in der Bertelsmann Repräsentanz Berlin, Unter den Linden 1.

Es diskutierten:

Iris Hefets, Psychotherapeutin und aktiv in der Initiative „Jüdische Stimme für einen gerechten Frieden im Nahen Osten“, Berlin 

Dr. Yael Kupferberg, Lehrstuhl für jüdische Religionsphilosophie, Universität Potsdam

Dekel Peretz, Walther-Rathenau-Kolleg am Moses Mendelssohn Zentrum für europäisch-jüdische Studien in Potsdam, Mitglied des Vereins „Freunde der Synagoge am Fraenkelufer“

Ofer Waldman, ehemaliges Mitglied des arabisch-israelischen West-Eastern-Divan Orchestra von Daniel Barenboim, forscht als Gastdoktorand an der Freien Universität Berlin über jüdische Autoren in der DDR

Moderation: Hans-Joachim Wiese, Deutschlandradio, Berlin

3.    Veranstaltung:

„Freundschaft verpflichtet – 50 Jahre deutsch-israelische Beziehungen“

am Montag, 27. April 2015 um 18:30 Uhr in der Bertelsmann Repräsentanz Berlin, Unter den Linden 1.

Es diskutieren:

Tal Alon, Gründerin und Chefredakteurin des hebräischen Magazins „Spitz“, Berlin

Sven-Christian Kindler, Bundestagsabgeordneter, Bündnis 90 / Die Grünen und Vizepräsident der Deutsch-Israelischen Gesellschaft

Avi Primor, ehemaliger Botschafter Israels in Deutschland

Sarah Stricker, Schriftstellerin, Tel Aviv

Moderation: Thilo Kößler, Deutschlandfunk, Köln

Nach einem Auftakt-Workshop zum Thema Kommunikation und Innovation absolvierten die Teilnehmer ein intensives Programm zu wirtschaftlichen und politischen Zukunftsfragen. Dazu gehörten Exkursionen, aber auch Vorträge, Workshops und Gruppendiskussionen zu den Themen Unternehmertum und Innovation.

Die intensiven Diskussionen zwischen den Young Leaders machten deutlich, dass das  Interesse an Austausch, gemeinsamem Lernen und konkreter Kooperation zwischen Deutschen und Israelis im Bereich Entrepreneurship und Innovation ausgesprochen groß ist. Auf den Besuch der israelischen Teilnehmer in Deutschland folgte daher im Oktober eine Rückbegegnung in Israel.