Eine Weltkugel aus Glas steht auf einem Tisch. In dem Tisch spiegelt sich das Farbrad der Nachhaltigkeitsziele der United Nation

SDG-Indikatoren für Kommunen – Dritte Auflage

Immer mehr Städte, Kreise und Gemeinden orientieren ihre mittel- bis langfristige Entwicklung an den Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen (Sustainable Development Goals, SDGs). Zur Messung der Zielerreichung haben acht Partner – darunter die Bertelsmann Stiftung – SDG-Indikatoren für Kommunen entwickelt. Jetzt ist die dritte Auflage des Indikatorenkatalogs erschienen.

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Henrik Riedel
Senior Project Manager
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Oliver Haubner
Senior Project Manager

Inhalt

Im Herbst 2015 haben die Vereinten Nationen die Agenda 2030 für eine nachhaltige Entwicklung verabschiedet. Die Agenda 2030 bezieht sich im Kern auf 17 Nachhaltigkeitsziele in den Bereichen Ökonomie, Ökologie und Soziales. Themen, die in den Zielen für eine nachhaltige Entwicklung behandelt werden, sind z. B. menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum, Maßnahmen zum Klimaschutz sowie Gesundheit und Wohlergehen. Obwohl sich die SDGs primär an die nationale Ebene richten, sind sie grundsätzlich auch für die regionale und lokale Ebene relevant.

Um die Beiträge der deutschen Kommunen zur Erreichung der globalen Nachhaltigkeitsziele zu messen, haben sich inzwischen acht Partner zusammengeschlossen, um geeignete Indikatoren zu entwickeln und, wenn möglich, bereitzustellen. Bei den Partnern handelt es sich um den Deutschen Städtetag, den Deutschen Landkreistag und den Deutschen Städte- und Gemeindebund, das Deutsche Institut für Urbanistik, das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung, das Europasekretariat von ICLEI, die deutsche Sektion des Rates der Gemeinden und Regionen Europas sowie die Bertelsmann Stiftung.

Mitte 2018 haben die Partner die erste Auflage, Mitte 2020 die zweite Auflage der SDG-Indikatoren für Kommunen veröffentlicht. Die verfügbaren Daten für die dritte Auflage der Kennzahlen werden in Kürze auf dem SDG-Portal (www.sdg-portal.de) bereitgestellt – wenn möglich, für alle Städte und Gemeinden über 5.000 Einwohner:innen sowie alle Landkreise in Deutschland.

Insgesamt enthält der neue Katalog 118 SDG-Indikatoren, davon 69 sog. „Typ I-Indikatoren“, d. h. Indikatoren, die valide und aus zentralen Quellen gut verfügbar sind, sowie 49 sog. „Typ II-Indikatoren“, d. h. Indikatoren, die (sehr) valide, aus zentralen Quellen aber nicht gut verfügbar sind. Zum Vergleich: Bisher wurden insgesamt 120 SDG-Indikatoren, davon 56 Typ I- und 64 Typ II-Indikatoren angeboten. Mit der dritten Auflage werden erstmals Typ I-Indikatoren auch für SDG 13 „Maßnahmen zum Klimaschutz“ und SDG 17 „Partnerschaften zur Erreichung der Ziele“ bereitgestellt. Somit stehen nun für alle 17 SDGs Typ-Indikatoren zur Verfügung.

Die neue Indikatoren-Broschüre enthält – neben einer ausführlichen Beschreibung des methodischen Vorgehens zur Sammlung, Bewertung und Auswahl der Indikatoren – auch tabellarische Übersichten mit Definitionen, Beschreibungen, Datenquellen, Zuordnungen zu den SDGs und Ergebnissen von Datenanalysen.

Ergänzend zu der Indikatoren-Broschüre werden auch eine Access-Datenbank mit ausführlichen Indikatorenerläuterungen, Indikatorensteckbriefe und ein Poster mit allen Indikatoren im Überblick zur Verfügung gestellt.

Die SDG-Indikatoren für Kommunen sind ein Baukasten-System. Alle Städte, Kreise und Gemeinden können einzelne Indikatoren aus dem Katalog auswählen, verändern oder ergänzen – je nachdem, welche Schwerpunkte für die nachhaltige Entwicklung vor Ort definiert worden sind.

Die Nutzung von SDG-Indikatoren bietet sich vor allem im Zusammenhang mit kommunalen Nachhaltigkeitsberichten, aber auch Nachhaltigkeitsstrategien, -prüfungen oder -haushalten von Kommunen an. Im Ergebnis sollen Indikatoren dazu dienen, ein möglichst wirkungsorientiertes Nachhaltigkeitsmanagement vor Ort zu unterstützen.

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