Der Bericht zeigt, dass sich bereits zahlreiche Kommunen in Deutschland auf den Weg zu einer nachhaltigen Entwicklung gemacht haben, die Mehrzahl der Kommunen aber noch keine umfassenden Nachhaltigkeitsprozesse initiiert hat. Kirsten Witte, Leiterin des Programms LebensWerte Kommune, ist optimistisch: „Es gibt viele Leuchttürme, aber es leuchtet noch nicht in der Fläche. Wir hoffen natürlich, dass sich in den kommenden Jahren noch viel mehr Kommunen auf den Nachhaltigkeitspfad begeben.“
Um die Kommunen bei der Implementierung eines wirkungsorientierten Nachhaltigkeitsmanagements zu unterstützen, entwickelt das Projekt „Agenda 2030 – Nachhaltige Entwicklung vor Ort“ seit 2017/18 zusammen mit den kommunalen Spitzenverbänden sowie weiteren Partnern die SDG-Indikatoren für Kommunen stetig weiter. Diese werden online inklusive aller verfügbaren Daten im SDG-Portal bereitgestellt.
Nachdem die Bundesregierung die SDG-Indikatoren und das SDG-Portal in ihrer aktuellen Nachhaltigkeitsstrategie als Referenzrahmen für kommunales Nachhaltigkeitsmanagement eingestuft hat, haben die Instrumente nun auch Eingang in den diesjährigen Voluntary National Review (VNR) der Bundesregierung an die Vereinten Nationen gefunden.
Die Datenauswertung des kommunalen Beitrags zum VNR zeigt sowohl positive wie negative Trends. So haben sich die Kinder- und Jugendarmutsquoten über alle Gemeindegrößen hinweg deutlich reduziert. Auch die Wirtschaftsindikatoren haben sich durchweg positiv entwickelt. Weniger gut sieht jedoch der Trend beim Stickstoffüberschuss durch die Landwirtschaft aus, und auch die Entwicklung bei den Mietpreisen, insbesondere in den großen Städten, birgt Potenzial für soziale Spannungen. Hier gilt es für die Kommunen, in den kommenden Jahren verstärkt zu einer Trendwende beizutragen.