Prävention und Risikomanagement in der Primärversorgung (PIP)

Prävention und Risikomanagement in der Primärversorgung (PIP)

Mehr Prävention und eine starke Primärversorgung sind zentrale Ausgangspunkte für viele Gesundheitsreformen, um größere Effektivität, Effizienz und Patientenorientierung zu erreichen. Internationale Erkenntnisse zeigen, dass die Qualität der Versorgung erheblich zwischen Ländern, Regionen, Arztpraxen und einzelnen Patienten variiert. Viele Länder suchen daher sowohl nach der besten Organisation und Struktur der Primärversorgung, als auch nach geeigneten Qualitätskonzepten. In diesem dreijährigen Projekt der Bertelsmann Stiftung wurden mit renommierten internationalen Partnern Instrumente und Ansätze zur Qualitätsverbesserung und politische Empfehlungen zur Weiterentwicklung der Primärversorgung erarbeitet.

Beschreibung

Mehr Prävention und eine starke Primärversorgung sind zentrale Ausgangspunkte für viele Gesundheitsreformen, um größere Effektivität, Effizienz und Patientenorientierung zu erreichen. Internationale Erkenntnisse zeigen, dass die Qualität der Versorgung erheblich zwischen Ländern, Regionen, Arztpraxen und einzelnen Patienten variiert. Viele Länder suchen daher sowohl nach der besten Organisation und Struktur der Primärversorgung, als auch nach geeigneten Qualitätskonzepten.

In diesem dreijährigen Projekt der Bertelsmann Stiftung wurden mit renommierten internationalen Partnern Instrumente und Ansätze zur Qualitätsverbesserung und politische Empfehlungen zur Weiterentwicklung der Primärversorgung erarbeitet.

Das Projekt Prävention und Risikomanagement in der Primärversorgung will die Prävention in der kardiovaskulären Primärversorgung, insbesondere im hausärztlichen Bereich, verbessern. Herz-Kreislauf-Erkrankungen (Arteriosklerose, Herzinfarkt, Schlaganfall etc.) haben einen bedeutenden Einfluss auf Lebensqualität, Morbidität und Sterblichkeit und verursachen die höchsten Krankheitskosten. Interventionen zur Verringerung des kardiovaskulären Risikos sind international zum Teil verfügbar, aber kaum evaluiert und nicht optimal implementiert. International vergleichbare Daten zur Messung der Effekte verschiedener Qualitätsverbesserungsansätze der einzelnen Länder sind kaum vorhanden. Aufgrund der zunehmenden Bedeutung der Prävention und unterschiedlicher neuer Vertragsformen zur Leistungserbringung werden die Verbesserung von Prävention und Risikomanagement und entsprechende Qualitätsbewertungsverfahren zukünftig eine wichtige Rolle spielen.

Ziele:

- Identifikation und Analyse internationaler „best practices“ zur Prävention und zum Risikomanagement kardiovaskulärer Erkrankungen;

- Entwicklung eines international vergleichbaren Sets von organisatorischen, klinischen, kommunikativen Qualitätsindikatoren;

- Erarbeitung eines evidenzbasierten Bewertungs- und Feedbackverfahren, dass tatsächliche Verbesserungen der Versorgungspraxis ermöglicht;

- Entwicklung von Ansätzen zur Risikokommunikation und zur Verhaltensänderung, um die Eigenverantwortlichkeit des Patienten im Umgang mit der Erkrankung zu fördern;

- Bewertung der nationalen Qualitätsstrategien zur Verbesserung der Prävention und des Risikomanagements in der ambulanten Versorgung;

- Erstellung von gesundheitspolitischen Empfehlungen unter Berücksichtigung der jeweiligen nationalen fördernden bzw. hemmenden Implementierungsedingungen;

- Umsetzung der Projektergebnisse in Zusammenarbeit mit relevanten Stakeholdern.

Eine flächendeckende, nachhaltige Umsetzung der Ergebnisse vorausgesetzt, sind effektivere evidenzbasierte Prozesse und eine bessere Gesundheit der Bevölkerung zu erwarten.

Konzept/ Vorgehen

Die verschiedenen Ansätze zur Qualitätsverbesserung der Prävention und des Risikomanagements in der Primärversorgung werden identifiziert, analysiert und evaluiert. Es werden Empfehlungen für eine Kombination der Ansätze erarbeitet und bestmöglich umgesetzt, um mit effektiveren Strukturen und Prozessen eine Senkung von Morbidität (Krankheitskosten, Arbeitsunfähigkeitstage, Frühberentung) und Mortalität bei Herz-Kreislauferkrankungen zu erreichen.

Das Projekt wird gemeinsam mit einer Gruppe von führenden europäischen Forschungseinrichtungen, Fachverbänden und Praktikern auf dem Gebiet der Qualitätsverbesserung in der ambulanten Versorgung durchgeführt.

Projektbausteine:

- Entwicklung europäischer Indikatoren zur Prävention und Risikomanagement von Herz-Kreislauf-Erkrankungen in der Primärversorgung,

- Entwicklung von Bewertungs- und Feedback-Instrumenten, - Identifikation von Best Practice zur Qualitätsverbesserung, - Entwicklung von Instrumenten zur Risikokommunikation,

- Erarbeitung von politischen Handlungsempfehlungen und bestmögliche Umsetzung mit relevanten Stakeholdern.

Projektpartner Prävention und Risikomanagement in der Primärversorgung

Austria: Austrian Society of General Practitioners

Belgium: Society of Flemish General Practitioners (Domus Medica vzw) Finland: Kuopio University, Department for Public Health and General Practice

France: French Association of General Practitioners (SFTG)

Germany: University of Heidelberg, Department of Primary Care and Care Research

Israel: Department of Family Health Care, Bruce Rappaport Faculty of Medicine, The Technion, Haifa

The Netherlands: Universities of Nijmegen and Maastricht, Radboud University Medical Centre, IQ Healthcare Centre for Quality of Care Research

Slovenia: University of Ljubljana, Department of Family Medicine in connection with the Slovenian Association of Family Physicians

Spain: The Catalan Health Institute Public Health Division, Catalan Health Department, Autonomous Government of Catalonia Primary Care Research Institute Jordi Gol (IDIAP)

Switzerland: Institute for Quality and Research in Health Care (SwissPEP), in collaboration with the Swiss Medical Association FMH and the Swiss Society of General Practitioners SGAM/SSMG

The United Kingdom: National Primary Care Research and Development Center (NPCRDC), University of Manchester, Department of Primary Care, University of Wales Swansea Clinical School, Swansea