Eine Schülerin und ein Schüler blicken gemeinsam in ein Aufgabenheft.
© Ulfert Engelkes

Jakob Muth-Preisträger 2009: Erika-Mann-Grundschule in Berlin-Wedding

Seit 1998 entwickelt sich die Erika-Mann-Grundschule zur „Schule für alle Kinder“. Die sechsjährige Grundschule versteht sich als offene Schule im Kiez und Schwerpunktschule für Inklusion. Hier treffen täglich rund 600 Schülerinnen und Schüler zusammen, acht Prozent von ihnen wird ein „sonderpädagogischer Förderbedarf“ attestiert. Sie alle werden gemeinsam unterrichtet und individuell gefördert: geistig behinderte und hochbegabte Kinder, Kinder aus über 20 verschiedenen Nationen und aus Familien, in denen Arbeitslosigkeit und Armut zum Alltag gehören.

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Auf der Basis von regelmäßigen Stärken-Schwächen-Analysen erhalten alle Kinder in den ersten vier Klassen individuelle Lernpläne. Zu Beginn jedes Schuljahres werden die Leistungsanforderungen den Eltern ausführlich erläutert und bei Bedarf in die Muttersprachen übersetzt. Die Schule unterstützt die Eltern dabei, aktive Bildungspartner ihrer Kinder zu werden. In der integrierten Schuleingangsphase werden die ersten und zweiten Jahrgänge gemischt. Multi-professionelle Lehrerteams werden von Fachkräften wie Medizinern, Logopäden oder Ergotherapeuten an der Schule unterstützt. Eine Besonderheit der Schule ist die verbindende Sprache des Theaterspiels. Die erste theaterbetonte Grundschule in Berlin beweist seit zehn Jahren, wie das Theaterspiel die unterschiedlichen Fähigkeiten und Begabungen jedes einzelnen Kindes anspricht und entwickelt. Hier können sich die Kinder mit all ihren Facetten zeigen und machen die Erfahrung, dass es auf sie ankommt und sie angenommen sind. Der wöchentliche Theaterunterricht fördert nicht nur Sprachkompetenz und soziales Miteinander, bei ihrem jährlichen Theaterfestival in der Berliner „Schaubude“ ernten die Kids aus dem Kiez auch jede Menge Anerkennung. 

Die Schule arbeitet intensiv mit außerschulischen Partnern: In Kooperation mit dem Deutschen Kinderschutzbund sichert z.B. das KinderKiezZentrum der Schule die Betreuung der Kinder von 6 Uhr morgens bis 18 Uhr abends im rhythmisierten Ganztag. Demnächst soll die Zusammenarbeit mit einem Gymnasium die inklusive Beschulung auch nach der 6. Grundschulklasse sichern.

Die überdurchschnittlichen Resultate bei den Vergleichsarbeiten der Berliner Grundschulen belegen die sehr gute Lernentwicklung der Kinder. Die herausragenden Leistungen, zu denen die Kinder geführt werden, zeigt exemplarisch die Tatsache, dass im Sommer 2009 alle Schülerinnen und Schüler der Klasse 6c mit 25 Prozent Kindern mit sonderpädagogischem Förderbedarf eine Empfehlung für die Realschule oder das Gymnasium erhielten.  Die besonderen Leistungen der Erika-Mann-Grundschule dokumentieren auch die vielen Auszeichnungen. So war die Schule 2007 Preisträger beim Bundeswettbewerb „Kinder forschen“ der Telekom-Stiftung und beim Landeswettbewerb zur Gewaltprävention. 2008 wurde die Schule für den „Deutschen Schulpreis“ der Robert Bosch- sowie der Heidehof-Stiftung nominiert. Die Schule nimmt regelmäßig an Modellversuchen teil und übernimmt mit ihrer selbst entwickelten, indikatorgestützten Leistungsbeurteilung eine Pilotfunktion in Deutschland.

Die Schulportraits sind jeweils zum Zeitpunkt der Verleihung des Jakob Muth-Preises entstanden und bilden die Schule zu dem entsprechenden Zeitpunkt in ihrer pädagogischen und didaktischen Arbeit ab. Inzwischen können sich Änderungen ergeben haben. Wir bemühen uns, die Webadressen aktuell zu halten.

Kontakt:

Erika-Mann-Grundschule
Utrechter Str. 25-27
13347 Berlin
sekretariat@erika-mann-grundschule.com
https://erika-mann-grundschule.com

Schulleitung zum Zeitpunkt der Bewerbung: Karin Babbe