Durch Europa ziehen sich infolge der Währungskrise tiefe politische, wirtschaftliche und soziale Gräben. Dieses Bild zeichnet eine Studie der Bertelsmann Stiftung kurz vor den Europawahlen. Sie enthält ein Plädoyer für einen parteiübergreifenden "Großen Konsens", um die Spaltungen zu überwinden.
Kurz vor den Europawahlen präsentiert die Bertelsmann Stiftung die Studie "Der traurige Zustand der Union. Europa braucht einen 'Großen Konsens'" von Loukas Tsoukalis, Präsident der Hellenic Foundation for European and Foreign Policy (ELIAMEP).
Die Analyse von Tsoukalis zeigt eine EU und eine Eurozone, die im Gefolge der Krise und der bisherigen Ansätze zur Krisenbewältigung durch tiefe politische, wirtschaftliche und soziale Gräben gekennzeichnet sind und fruchtbaren Boden für die Parolen populistischer und antieuropäischer Bewegungen liefern. Um die Überlebensfähigkeit des Euro zu sichern und eine dauerhafte Spaltung der Union zu verhindern, plädiert Tsoukalis für einen parteiübergreifenden neuen "Großen Konsens" oder "Grand Bargain", dessen Eckpunkte er in seinem Papier skizziert. Wie Tsoukalis verdeutlicht, markieren die anstehenden Wahlen zum Europäischen Parlament vor diesem Hintergrund eine Wegscheide für die Zukunft Europas.
Das Papier wird gemeinsam von sechs europäischen Think Tanks herausgegeben, die die Überzeugung teilen, dass Loukas Tsoukalis damit einen wichtigen Beitrag zur öffentlichen und politischen Debatte über die künftige Gestaltung eines demokratischen und handlungsfähigen Europas liefert. Neben der Bertelsmann Stiftung und der britischen Denkfabrik Policy Network, bei der das englische Original erschienen ist, haben es das Elcano Royal Institute in Spanien, ELIAMEP in Griechenland, das Instituto Affari Internazionali (IAI) in Italien und das Notre Europe - Jacques Delors Institut in Frankreich übernommen, die Studie in ihrer jeweiligen Landessprache zu publizieren.