Der „Grexit“, ein Austritt Griechenlands aus dem Euro, wurde diesen Sommer noch einmal vermieden. Aber der Euro-Raum hat einen hohen Preis für die Einigung gezahlt.
Der Verhandlungsmarathon zwischen Griechenland und den Euro-Staaten ist zu einem Sinnbild für die schwierige Rettungspolitik innerhalb der Währungsunion geworden und stellt den Euro vor seine bisher größte Zerreißprobe: 17 lange Stunden rangen die Staats- und Regierungschefs des Euro-Raums um eine Einigung, die es erlauben würde, Griechenlands Finanzierungsbedarf mit den Sicherheitsanforderungen der Gläubigerstaaten zu vereinen. Herausgekommen ist ein Eckpunkte-Papier, dessen Ansprüche an die griechische Regierung sogar Bundeskanzlerin Angela Merkel in ihrer ersten öffentlichen Reaktion danach als „hart“ bezeichnet hat.
Über die Details des dritten Hilfspakets für Griechenland wird nun unter Hochdruck verhandelt. Der Euro-Raum hat aber jetzt schon einen hohen Preis dafür gezahlt. Denn der Kompromiss, der den Paket zugrunde liegt, ist hoch umstritten. Wahlweise wird es als ökonomisch sinnlos oder politisch schädlich kritisiert.
Was wird von Griechenland jetzt konkret erwartet und wie steht es um Souveränität und Demokratie? Diesen Fragen gehen die Autorinnen Katharina Gnath und Isabell Hoffmann in dem neuen spotlight europe mit dem Titel „Geld oder Demokratie? Griechenland und das Euro-Dilemma“ nach.