Ein umfangreiches Handlungsprogramm wurde auf der Abschlusskonferenz „Willkommenskultur für internationale Studierende in Hannover“ am 21. November 2016 präsentiert. Achtzehn Monate lang sind in verschiedenen Arbeitsgruppen Projekte für eine verbesserte Willkommenskultur entwickelt worden. Moderiert und evaluiert wurde dieser Prozess von der Bertelsmann Stiftung, die Anfang des Jahres 2015 die Landeshauptstadt zur Pilotregion für eine Willkommenskultur für internationale Studierende ausgewählt hatte.
Mit diesem Handlungsprogramm wollen die hannoverschen Hochschulen, das Studentenwerk Hannover, die Agentur für Arbeit, die Gesellschaft für Bauen und Wohnen mbH und die Landeshauptstadt Hannover gemeinsam die Willkommenskultur für internationale Studierende stärken. Im Mittelpunkt stehen dabei die Handlungsfelder Wohnen, Studienfinanzierung, Integration und Antidiskriminierung, berufliche Perspektiven sowie der Hochschulzugang von Geflüchteten.
Viele der vorgestellten Aktivitäten befinden sich bereits in der Umsetzung. Dazu zählt beispielsweise die Wohnraumkampagne für internationale Studierende, mit der mehr als 100 internationalen Studierenden ein Zimmer in Hannover vermittelt werden konnte. Hierzu informiert ein kurzer Animationsfilm internationale Studierende und potentielle Arbeitgeber über die rechtlichen Rahmenbedingungen beim Jobben (Link zum Film s. hier). Ziel dieses Videos ist es, Vorurteile und Hürden einer Beschäftigungsaufnahme abzubauen und internationalen Studierenden bei der schwierigen Studienfinanzierung zu unterstützen.
Des Weiteren lädt ein „Welcome Hannover Café“ ab dem Sommersemsester 2017 internationale und deutsche Studierende monatlich ein, um an unterschiedlichen Orten in den Hochschulen und der Stadt das Kennenlernen über die einzelnen Fachdisziplinen hinaus zu ermöglichen und Integration zu fördern. Um die Jobaufnahme von internationalen Studierenden in der Region Hannover zu unterstützen, wird die Agentur für Arbeit künftig eine spezielle Vermittlungskraft zur Verfügung stellen. Und schließlich sollen Beratungs- und Sprachangebote den Hochschulzugang für Geflüchtete erleichtern. Insgesamt umfasst das Handlungsprogramm mehr als 60 Einzelmaßnahmen.
„Bei diesem Pilotprojekt konnten konkrete Verbesserungen für internationale Studierende erarbeitet werden weil Hochschulen, Kommune, Studentenwerk und andere Akteure vor Ort systematisch zusammen arbeiten. Ein solches Bündnis macht es auch Unternehmen einfacher, mit internationalen Studierenden in Kontakt zu kommen“, so Claudia Walther, Bertelsmann Stiftung.
„Wir haben als Pilotregion gezeigt, das Hannover eine starke Willkommenskultur für internationale Studierende hat. Wir konnten unser gutes Netzwerk mit vielen Akteuren noch weiter ausbauen und wichtige, neue Projekte realisieren. Einige dieser 60 Einzelmaßnahmen sind eine sehr gute Blaupause für andere Städte“, sagte Oberbürgermeister Stefan Schostok zu den 80 Teilnehmerinnen und Teilnehmern der heutigen Bilanz-Konferenz. Mehr als 80 Akteure aus Hochschule, Studentenwerk und Stadtgesellschaft verabredeten, auch künftig eng in den bestehenden Netzwerken zusammen zu arbeiten, um das gesamte Handlungsprogramm umsetzen zu können.
Anfang Dezember treffen sich die 12 Hochschulstandorte im Rahmen des bundesweiten Beratungsnetzwerks „Willkommenskultur für ausländische Studierende“ in Stuttgart.