"Wer danach fragt, was auf dem Spiel steht, macht deutlich: Es geht um einen hohen Einsatz." Mit diesem Eingangsstatement begrüßte der Bundespräsident seine Gäste im Berliner Schloss Bellevue und verdeutlichte damit, dass es bei der anstehenden Europawahl durchaus um viel gehe: "Um unser Sozialmodell im globalen Wettbewerb, um gemeinsame Antworten auf den Klimawandel, Digitalisierung und Migration und nicht zuletzt um Grundrechte wie Freiheit und Gleichberechtigung", so der Bundespräsident. Dabei müssen wir auch nach den Schwächen der EU fragen, denn die wesentliche Frage zur Zukunft der Europäischen Union lautet nicht: "Bist du für oder gegen die EU?" Die Frage müsse lauten: "Welche Politik wollen wir in der EU und für die EU? Und darüber darf, ja muss leidenschaftlich gestritten werden", so Bundespräsident Steinmeier.
Dafür hatte sich der Bundespräsident eine Runde international renommierter Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit unterschiedlichen Forschungsschwerpunkten auf das Podium eingeladen: Ivan Krastev, Vorsitzender des Centre for Liberal Strategies Sofia und Mitgründer des European Council on Foreign Relations. Luuk van Middelaar, ehemaliger Berater des Präsidenten des Europäischen Rates,Herman Van Rompuy und Mitglied im Advisory Council on International Affairs der Niederlande. Daniela Schwarzer, Direktorin der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik, und Adam Tooze, Professor für Geschichte an der Columbia University New York. Gemeinsam mit den Diskutanten saßen im voll besetzten Saal auch zahlreiche Studierende und junge Engagierte von europäischen Initiativen, Förderprojekten und Wettbewerben.