Zusatzinformationen
Die Studie "Zwischen Bildung und Betreuung. Volkswirtschaftliche Potenziale des Ganztags-Rechtsanspruchs für Kinder im Grundschulalter" schätzt die ökonomischen Effekte des Ausbaus ganztägiger Angebote für Grundschulkinder auf Wachstum und Beschäftigung sowie Ungleichheit und die Tragfähigkeit der öffentlichen Finanzen. Dazu verwenden die Autoren ein mikroökonomisch fundiertes Makromodell der deutschen Volkswirtschaft. Simuliert werden zwei Effekte: Durch die verlängerten Betreuungszeiten für Grundschulkinder können so insbesondere Mütter Familie und Beruf besser vereinbaren (Betreuungseffekt). Die zusätzliche zur Verfügung stehenden Zeiten, in denen Schüler von qualifizierten Pädagogen begleitet werden (Lehrkräfte und weitere pädagogische Fachkräfte), verhelfen den ganztägig lernenden Kindern langfristig zu besseren Bildungsabschlüssen und Erwerbsperspektiven (Bildungseffekt). Wie für alle volkswirtschaftlichen Simulationen gilt: Es handelt sich um eine Szenariobetrachtung, die auf Annahmen beruht – in diesem Fall zu Betreuungs- und Bildungsrenditen sowie zur Entwicklung des Produktionspotenzials der deutschen Volkswirtschaft. Die personelle Ausstattung lernförderlicher Ganztagsschulen orientiert sich am Konzept von "Mehr Schule wagen", das die Bertelsmann Stiftung gemeinsam mit der Robert Bosch Stiftung, der Stiftung Mercator und der Vodafone Stiftung im Mai 2017 vorgestellt hat. Die Annahmen sind so gewählt, dass sie die beschriebenen Effekte eher unterschätzen. Modellrahmen, -spezifikationen und -kalibrierungen sind in der Studie ausführlich dokumentiert.
Parallel zur Studie erscheint der Sammelband "Gute Ganztagsschulen entwickeln", der neben wissenschaftlichen Einordnungen auch Handlungsempfehlungen für Bildungsverwaltung und Schulpraxis zur Entwicklung qualitätsvoller Ganztagsangebote enthält.