Neue Technologien verstehen und zum Wohl der Gesellschaft nutzen
Der Report macht nicht nur deutlich, wie verbreitet ADM-Systeme bereits sind, sondern auch, wie unterschiedlich und ungesteuert der Umgang mit ihnen ist. Politik und Zivilgesellschaft sollten die Ergebnisse nutzen, um Vergleiche zwischen Ländern zu ziehen und die Herangehensweise im eigenen Land auf den Prüfstand zu stellen.
"Diskussionen über 'Künstliche Super-Intelligenz, die Menschen unterjocht', sind derzeit en Vogue, aber irrelevant", beschreibt Matthias Spielkamp, Geschäftsführer von AlgorithmWatch und Herausgeber des Reports. "Entscheidend ist, zu verstehen, welche Herausforderungen Entwicklungen wie 'predictive analytics' mit sich bringen, die menschliches Handeln vorhersagen wollen – sei es bei Wahlen, Kriminalität oder der Kindererziehung. Diesen Herausforderungen müssen wir durch angemessene Regulierung, Prüfverfahren und Aufsichtsbehörden gewachsen sein."
Ralph Müller-Eiselt, unser Experte für Digitalisierung, mahnt mit Bezug auf die Empfehlungen des Reports, "die Lücken zwischen den Mitgliedsstaaten der EU zu schließen und das Vorgehen zu koordinieren – Europa muss mit einer Stimme sprechen, wenn es darum geht, Standards für automatisierte Entscheidungsfindung zu setzen." Er sieht einen besonderen Schwerpunkt darin, die öffentliche Verwaltung für den Umgang mit derartigen Systemen zu befähigen: "Die Verwaltungen müssen lernen, diese Technologien zum Wohl der Gesellschaft zu nutzen."