Seit einiger Zeit gilt: Immer mehr Menschen ziehen in die Stadt. Stimmt das? Und wenn ja, wohin genau? In unserem Datenportal Wegweiser-Kommune.de werden verschiedene Wanderungsdaten, zum Beispiel nach Alter und Geschlecht, aber auch nach Ziel oder Herkunft, für alle Gemeinden mit mehr als 5.000 Einwohnern seit 2006 kostenlos bereitgestellt. So lassen sich für die Kommunen Wanderungsbewegungen detailliert nachvollziehen. Auf Basis dieser Daten hat jetzt das ILS - Institut für Landes- und Stadtentwicklungsforschung gGmbH die Zu- und Fortzüge in Deutschland analysiert. Das Ergebnis: Leben in der Stadt liegt im Trend. Dabei zieht es die Menschen aber nicht nur in die Millionen-Metropolen wie Berlin, Hamburg, München oder Köln. Vor allem Mittel- und Kleinstädte sind die Gewinner des aktuellen Trends. Neben kleineren Städten an den Rändern der Metropolen zählen aber auch Kommunen in ländlichen Räumen dazu.
Für diese Analyse hat das ILS detailliert herausgearbeitet, dass neben den Großstädten auch Klein- und Mittelstädte vom Zuzug aus dem Umland profitieren – auch wenn nicht alle kleineren Städte in Deutschland von dieser Entwicklung profitieren können. Daneben konnte ein sogenannter "Überschwappeffekt" der Großstädte nachgewiesen werden. Das heißt, besonders die großen Großstädte verlieren zunehmend Bevölkerung an ihr direktes Umland, den "Speckgürtel". In den ländlichen Räumen setzt sich zudem die kontinuierliche Abwanderung dünn besiedelter Gebiete fort – allerdings auf einem relativ geringen Niveau. Strukturschwache Regionen jenseits städtischer Verdichtung sind dabei besonders von Schrumpfung betroffen.