Armutsbekämpfung in den Mittelpunkt der Familienpolitik stellen
Die Politik sollte deshalb ein größeres Gewicht auf die Bekämpfung von Armut legen. "Vor allem Alleinerziehende brauchen stärkere Unterstützung", so Dräger. Zudem gilt es, die staatliche Existenzsicherung für Kinder neu aufzustellen. Dabei, so Dräger, sollte sich der Staat konsequent an den Bedürfnissen von Kindern orientieren. "Mit einem Teilhabegeld als neue familienpolitische Maßnahme können wir das Kindergeld, die SGB II-Regelsätze für Kinder und Jugendliche, den Kinderzuschlag und den größten Teil des Bildungs- und Teilhabepakets bündeln." Dieses neue Instrument soll gezielt arme Kinder und Jugendliche erreichen und mit steigendem Einkommen der Eltern abgeschmolzen werden.
Darüber hinaus brauchen Kinder und Eltern in ihrer Umgebung gute Bildungs- und Freizeitangebote sowie eine passgenaue, unbürokratische Unterstützung. Zudem sollte die Bundesregierung die neuen methodischen Erkenntnisse dieser Studie in ihrer Armuts- und Sozialberichterstattung berücksichtigen, damit die bisherigen Verzerrungen aufgrund der OECD-Skala zukünftig nicht weiter auftreten. "Ansonsten", so Dräger, "verlieren wir genau die aus dem Blick, die am meisten auf Unterstützung angewiesen sind."
Unser Projekt "Familie und Bildung – Politik vom Kind aus denken" hat gemeinsam mit einem wissenschaftlichen Expertenbeirat ein Konzept entwickelt, wie eine neue Existenzsicherung für Kinder und Jugendliche aussehen könnte, die ihnen Teilhabe an unserer Gesellschaft gewährleistet.