Europäische Solidarität in der Flüchtlingsfrage, aber auch gemeinsame Sicherung der EU-Außengrenzen
Die Umfrage zeigt überdies: Für eine Mehrheit der EU-Bürger muss nicht nur eine gesamteuropäische Asyl- und Migrationspolitik her, sondern auch eine gemeinsame Sicherung der EU-Außengrenzen. Fast 90 Prozent der Befragten sind dieser Ansicht.
Rund 80 Prozent wollen außerdem die Reisefreiheit innerhalb der EU erhalten und sehen den Schengenraum nach dem gemeinsamen Binnemarkt als zweitwichtigste Errungenschaft der europäischen Gemeinschaft. Schengen solle nicht zum Opfer der aktuellen Probleme werden.
Flüchtlingssituation offenbart Graben zwischen alten und neuen EU-Mitgliedsstaaten
Unsere Umfrage weist zugleich einen Graben zwischen den alten und den neuen EU-Mitgliedstaaten auf: So meint in den alten EU-Ländern eine klare Mehrheit von 85 Prozent, Flüchtlinge müssten fair untereinander verteilt werden. In den neuen Mitgliedsstaaten sind nur 54 Prozent dieser Ansicht. Das gleiche Bild zeigt sich bei der Frage nach den Konsequenzen für diejenigen Staaten, die sich einer solidarischen Aufteilung der Migranten verweigern: 77 Prozent der Befragten in den alten EU-Ländern befürworten entsprechende Maßnahmen. In den neuen EU-Staaten sind es nur 41 Prozent.
Der Studie zufolge sind die Zustimmungswerte für eine gemeinsame europäische Asyl- und Migrationspolitik insgesamt gesehen ausgesprochen hoch. Daraus lässt sich allerdings nicht schließen, dass die Europäer ebenso positiv auf die Neuankömmlinge reagieren: 50 Prozent erklären, dass sie sich manchmal wie Fremde im eigenen Land fühlen. Knapp 60 Prozent fürchten, die Zuwanderung könne negative Folgen für das Sozialsystem ihres Landes haben. Und 54 Prozent der EU-Bürger finden, dass die Kriterien für Asylbewerber nicht zu großzügig ausgelegt werden sollten.
Die komplette Umfrage finden Sie in der rechten Spalte.