Europa ist auch da, wo die Europäische Union nicht ist. Oder bald nicht mehr sein wird. Manch ein Brexit-Befürworter hat zu spät erkannt, wie viel er ohne EU verliert: berufliche Chancen, Reisefreiheit, Geschäftspartner, wirtschaftliche Erfolge, Teilhabe an einem "Global Player" mit mehr als 500 Millionen Menschen und dem gemeinsamen Ziel von Freiheit und Frieden.
Und immer noch gibt es gerade in den krisengeschüttelten Nachbarländern der EU, wo die Menschen von Frieden, Offenheit, Achtung der Menschenrechte und Pressefreiheit nur träumen können, starke Bestrebungen, ein Teil der EU zu werden. Diese Menschen kämpfen für Errungenschaften, die für uns in der EU längst Normalität sind – und womöglich genau deshalb gar nicht mehr als Erfolg wahrgenommen werden.
Mit der aktuellen Ausgabe von "change" wollen wir zeigen, dass Europa und die europäische Idee trotz aller Krisen etwas sind, woran zu glauben und für das zu streiten sich lohnt. Deshalb haben wir Orte besucht, wo Menschen mit Sehnsucht nach Europa schauen: in der Ukraine.
Wir haben Menschen getroffen, die es auch als Europäer in Europa nicht leicht haben und dennoch beim Thema Flüchtlinge anpacken und sich der Herausforderung stellen: in Palermo.
Wir sind die Sehnsuchtsroute der Nordeuropäer abgefahren, das Tor zum Süden: den Brenner. Dort waren vor 60 Jahren noch die Schlagbäume heruntergelassen – ein Symbol, das zurzeit an einigen innereuropäischen Grenzübergängen wieder Realität wird.
Wir haben mit Menschen gesprochen, die tagtäglich Europa leben. Und die uns mit Zuversicht auf Europa blicken lassen.