• PDF

Erfurt: Acht Partner für eine Kita

In Erfurt realisierten die Landesentwicklungsgesellschaft (LEG), die Stadt und sechs Unternehmen gemeinschaftlich den Bau und Betrieb einer betrieblichen Kindertageseinrichtung.

Die Kita hat mitarbeiterfreundliche Öffnungszeiten von 6.00 bis 20.00 Uhr und setzt auf hohe Qualität - großzügige Räumlichkeiten, ein bilinguales Förderkonzept und gesundheitsbewusste Methoden nach Kneipp.

Das Jugendamt hat die Betreuungsplätze in die Bedarfsplanung aufgenommen und beteiligt sich mit den entsprechenden Regelsätzen an den laufenden Kosten. Die Investitionskosten haben sich die Unternehmen und die Stadt aufgeteilt.

Die Landesentwicklungsgesellschaft (LEG) beteiligt sich, weil sie selbst Bedarf an Betreuungsplätzen für ihre Beschäftigten hat. Gleichzeitig ist die LEG Initiatorin und Moderatorin des Projekts.

Herzstück der Zusammenarbeit ist ein Steuerungskreis, bestehend aus der LEG, dem Jugendamt, den beteiligten Unternehmen und dem Träger der Kita, der für das Kita-Projekt ausgewählt wurde.

 

Ohne die Kooperation wäre den einzelnen Unternehmen mit ihren geringen Mitarbeiterzahlen keine Betriebskita möglich gewesen.
Dr. Sigrun Fuchs, Netzwerkkoordinatorin und Projektleiterin KinderBetreung24

Heilbronn: Kindertagesstätte nach Maß für den Mittelstand

In Heilbronn haben sich ansässige Unternehmen gemeinsam mit einem Träger und der Stadtverwaltung auf den Weg gemacht, um ein ganz besonderes Betreuungsmodell nach Maß zu schaffen:

  • Öffnungszeiten bis zu zwölf Stunden täglich
  • Samstagsbetreuung
  • wenig Schließzeiten an Feiertagen und in den Ferien
  • Übernachtungsmöglichkeiten
  • vielfältige Förderangebote
  • Bring- und Abholservice für die Kinder

In monatlichen Treffen haben der Verein, der Träger und die Kommune die wichtigsten Punkte diskutiert. Die Unternehmen gründeten einen Förderverein – inklusive Vereinssatzung und Vorstand - und klärten zu Beginn die Ziele, Aufgaben und Rollen der einzelnen Mitglieder.

Die Frage der Finanzierung wurde nach längerem Aushandlungsprozess gemeinschaftlich gelöst: Der Träger erwarb das Grundstück und investierte in den Bau der Einrichtung. Im Gegenzug kauften die Unternehmen  je nach Bedarf  eine feste Anzahl an Plätzen über eine Laufzeit von fünf Jahren.

In der Anfangsphase war der Jugendhilfeträger ein wichtiger Berater - insbesondere zu Fragen rund um die Erteilung der Betriebsgenehmigung. Im Alltagsgeschäft arbeitet das Jugendamt eng mit dem Träger zusammen. Es übernimmt die Abwicklung der Ausgleichszahlungen für gemeindefremde Kinder, wodurch es wiederum den Träger entlastet.

Nach vierjähriger Planungs- und Bauphase hat die Kindertagesstätte eröffnet. Von den 60 Betreuungsplätzen wird die Hälfte von den Unternehmen in Anspruch genommen. Die restlichen Plätze werden Kindern aus Heilbronn zur Verfügung gestellt.

Vielfältige Nutzung: In Elternseminaren und Fachvorträgen bietet der Träger Hilfe bei allen Themen zur Erziehungsfrage. Auszubildende der Unternehmen absolvieren in der Einrichtung soziale Praktika zur Erweiterung ihrer Kompetenzen.

Die Zusammenarbeit von Unternehmen, Träger und Kommune führte zu Synergien in finanzieller und zeitlicher Hinsicht. Auch konnten die Beteiligten dank ihrer Kontakte zur IHK oder Presse viele Prozesse beschleunigen.