Am ersten Juli-Wochenende kam das NextGen-Team der Bertelsmann Stiftung mit Vertreter:innen verschiedener Jugendcommunities und Jugendbeteiligungsprojekten aus ganz Deutschland zusammen, um Projektaktivitäten zur Stärkung junger Engagierter zu diskutieren, zu reflektieren und mit neuen Ideen zu bereichern.
Dem NextGen-Team der Bertelsmann Stiftung ist es ein wichtiges Anliegen, alle Projektaktivitäten gemeinsam mit Vertreter:innen der NextGen zu entwickeln. Durch die aktive Beteiligung junger Menschen wollen wir sicherstellen, dass das Projekt ihren tatsächlichen Bedürfnissen und Interessen entspricht. Darüber hinaus bringen die jungen Menschen wertvolle kreative Ideen und Innovationspotenziale ein, die zu einer erfolgreichen und nachhaltigen Projektentwicklung beitragen.
Für die Weiterentwicklung unserer Projekte wollten wir von den jungen Menschen, die sich alle im Rahmen der Globalen Nachhaltigkeitsziele (Sustainable Development Goals, SDGs) engagieren, wissen: Was fehlt euch in eurem Engagement? Welche Formate passen in euren Lebensalltag? Die Zielgruppe unseres Projekts ist zwischen 16 und 30 Jahre alt. Sich neben Schule, Ausbildung, Uni oder dem ersten Job zu engagieren ist kein Selbstläufer – aber die jungen Menschen haben viel Energie, Motivation und Lust, an der Transformation mitzuwirken. Das zeigte sich insbesondere an der Vielzahl und Vielfalt der Organisationen, in denen sich die Teilnehmenden engagieren: Ob in Kinder- und Jugendparlamenten, Jugendräten auf Landes- und Bundesebene (Jugendrat Baden-Württemberg, youpaN), junge Gewerkschaften (jGEW), Jugendparteien (JU, JuLis, Grüne Jugend, Jusos) oder sozialen Bewegungen wie Fridays for Future – Möglichkeiten zur Beteiligung gibt es viele. Dass sich trotzdem viele junge Menschen nicht engagieren können oder wollen, liegt möglicherweise auch an strukturellen Herausforderungen für junges Engagement. Bei der Herausarbeitung der größten Baustellen in den jeweiligen Organisationen fiel auf: vor allem das Heraustreten aus der eigenen Bubble (Stichwort Bildungsdiversität und Barrierearmut) und die strukturelle Finanzierung scheinen hier organisationsübergreifende Herausforderungen zu sein. Besonders viel Bedarf sehen die Teilnehmenden auch in der Sichtbarkeit und Wirkung der eigenen Arbeit: Campaigning und Lobbying sind auch für junge Menschen wichtig, um ihre Wirkmacht zu erhöhen. Hierfür müssen junge Stimmen aber auch seitens der Politik ernster genommen werden. Manche Jugendorganisationen sind hier mehr professionalisiert, andere weniger – eine Chance, gegenseitig voneinander zu lernen und die NextGen in der Gesellschaft zu stärken.
In verschiedenen Sessions wurden die bereits bestehenden Ideen des NextGen-Teams der Bertelsmann Stiftung gechallenged, sowie auf Basis der herausgearbeiteten Bedarfe mit neuen Ideen bereichert. Die Ideen sprechen eine klare Sprache: Engagement braucht Ressourcen, hauptamtliche Unterstützung, Wertschätzung und Strukturen, die auch die mentale Gesundheit der jungen Menschen im Blick behalten. Von der NextGen wird viel gefordert, nicht zuletzt von sich selbst. Sie will die Zukunft mitgestalten, braucht hierfür aber eine starke Stimme – hierbei wollen wir die NextGen bestmöglich unterstützen.