Bild vom Plenum der Veranstaltung

Junge Stimmen für Europas Demokratie

EU Youth Dialogue: Youth – Participation in Germany and Denmark

Am 7. November 2025 kamen 100 junge Engagierte aus Deutschland und Dänemark im Rahmen der dänischen EU-Ratspräsidentschaft  zum “EU Youth Dialogue” zusammen. Organisiert wurde die Veranstaltung von der Königlich Dänischen Botschaft in Deutschland, dem Deutschen Bundesjugendring und der Bertelsmann Stiftung in Berlin mit dem Ziel voneinander zu lernen, Perspektiven zu vernetzen und gemeinsame Impulse für die europäische Jugendpolitik zu entwickeln. 

 

Ansprechpartnerinnen

Foto Jonathan M. Hoffmann
Dr. Jonathan M. Hoffmann
Senior Project Manager
Foto Nicole Kleeb
Nicole Kleeb
Project Manager

Beteiligung muss echte Mitgestaltung werden

Gemeinsam in acht Workshops erarbeiteten die Teilnehmenden eine Final Declaration. Ihre Botschaft: Beteiligung muss echte Mitgestaltung werden – in Politik und Gesellschaft, auf kommunaler, nationalstaatlicher und europäischer Ebene. 

Dazu fordern sie verbindliche Jugendstrukturen auf EU-Ebene, gerechte Zugänge für alle, Transparenz in Beteiligungsprozessen, sichere digitale Räume und mentale Gesundheit als Teil politischer Teilhabe. Zu den wichtigsten Impulsen der Final Declaration zählen: 

  • Verbindliche Jugendstrukturen auf EU-Ebene, etwa nationale Jugendbeiräte, die Gesetze mit Auswirkungen auf junge Menschen prüfen und kommentieren.
  • Stabile Kernförderung für Jugendorganisationen, um demokratische Arbeit unabhängig von Regierungswechseln zu sichern.
  • Mehr Transparenz und Feedbackmechanismen zu Beteiligungsprozessen der EU-Kommission, des Parlaments und des Rates.
  • Gesetzliche Regulierung von KI- und Social-Media-Inhalten, um „Echokammern“ entgegenzuwirken und geprüfte Fakten sichtbar zu machen.
  • Bessere Zugänge für unterrepräsentierte Gruppen, etwa über niedrigschwellige Erasmus+-Formate oder gezielte Outreach-Kampagnen.
  • Stärkung von Mental Health-Angeboten in Schulen und Jugendzentren als Voraussetzung für gesellschaftliche Teilhabe. 

Eröffnet wurde die Konferenz von Barbara Gessler, Leiterin der Vertretung der Europäischen Kommission in Deutschland. Sie bezog sich in ihrer Begrüßung auf EU-Kommissar Glenn Micallef, der in seiner Botschaft an die Teilnehmenden betonte:

“Europe’s strength lies in how we listen to and learn from young people. Building a fairer future starts with giving every generation a voice at the table and acting on what they tell us.”

Glenn Micallef, EU-Kommissar

Gessler knüpfte daran an und unterstrich, dass Dialog auf Augenhöhe der Schlüssel für ein starkes, demokratisches Europa sei. 

In acht Workshops erarbeiteten die Teilnehmenden Vorschläge zu Themen wie politische Teilhabe, soziale Kohäsion, Digitalisierung, mentale Gesundheit und demokratische Resilienz. 

Breite Unterstützung aus Politik und Gesellschaft

Im anschließenden Panel „From Eight Workshops to Three EU-Level Priorities“ stand die Frage im Mittelpunkt, wie Partizipation zur tragenden Säule europäischer Politik werden kann. Diskutiert haben Regina von Görtz (Bertelsmann Stiftung), Maylis Rosberg (European Free Alliance Youth), Emma Klint Hansen (EU Youth Delegate Denmark) und Mario Merino-Schäfer (Auswärtiges Amt) unter der Moderation von Moritz Tapp (Deutscher Bundesjugendring). Die Panelist:innen nehmen die Forderungen sehr ernst und sagten zu, dass sie diese sowohl in ihre eigene Arbeit als auch in die Gremien und Organisationen, mit denen sie verbunden sind, tragen werden. Dennoch betonen sie auch, dass Umsetzung nur gemeinsam gelingen kann: Sie werben darum weitere Unterstützende zu suchen und hartnäckig zu bleiben mit E-Mails, Nachhaken und Anklopfen an Türen. Die EU-Jugenddelegierten aus Dänemark und Deutschland sagten zu, die Ergebnisse in die nächste EU-Jugenddelegiertenkonferenz einzubringen. 

Zum Abschluss des Abends führte eine junge dänische Jazzband das Publikum musikalisch in den kulturellen Dialog weiter mit Neuinterpretationen klassischer dänischer Märchen von Hans Christian Andersen, die unter dem Motto „Stories Reimagined“ Begegnung und Austausch auf kreative Weise fortsetzten. 

Der EU Youth Dialogue 2025 hat gezeigt: Junge Menschen wollen nicht nur gehört werden – sie wollen mitgestalten. Beteiligung ist keine Randerscheinung, sondern die Grundlage einer lebendigen europäischen Demokratie.