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Strukturwandel auf dem deutschen Arbeitsmarkt

Wer profitiert auf dem Arbeitsmarkt von der Bildungsexpansion? Wer arbeitet wie viel? Wie haben sich die Einkommen entwickelt und wie wirken sich Kinder auf das Einkommen über das gesamte Erwerbsleben aus? Auf diese Fragen gibt unsere Studienreihe "Wer gewinnt? Wer verliert?" Antworten, die im Factsheet zusammengefasst werden. 

Ansprechpartner:innen

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Eric Thode
Senior Advisor
Foto Michaela Hermann
Michaela Hermann
Project Manager
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Luisa Kunze
Project Manager

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Aufgenommen sind Fakten aus der Studie zur Entwicklung auf dem deutschen Arbeitsmarkt seit den frühen Jahren der Bundesrepublik bis heute, der Folgestudie zur Entwicklung und Prognose von Lebenserwerbseinkommen in Deutschland und der Kurzexpertise Frauen auf dem deutschen Arbeitsmarkt – Was es sie kostet, Mutter zu sein. Entstanden ist die Reihe in Zusammenarbeit mit einem Forscher:innen-Team um Timm Bönke von der Freien Universität (FU) Berlin und dem Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) Berlin. Dabei erklärt das Factsheet beinahe die ganze Arbeitswelt – und zeigt auf,  wer mehr und wer weniger von der Entwicklung profitieren konnte.  

Bildung schützt vor Arbeitslosigkeit und hohen Einkommensverlusten: 
Der historische Verlauf zeigt, dass ein höheres Qualifikationsniveau eine wichtige Schutzfunktion darstellt. Mit den höchsten Arbeitslosenraten und Einkommensverlusten über die Zeit gehören Geringqualifizierte zu den größten Verlierer:innen der vergangenen Jahrzehnte. Insbesondere geringqualifizierte Männer mussten über die Zeit Einkommensverluste hinnehmen.  

Frauen holen auf, ohne einzuholen:  
Kaum vorstellbar, aber noch 1970 besaß die Mehrheit westdeutscher Frauen keinen oder nur einen geringen Bildungsabschluss. Bis 2013 sank dieser Anteil um knapp 50 Prozentpunkte auf rund 17 Prozent. Im gleichen Jahr hatten rund 17 Prozent der Frauen und 20 Prozent der Männer einen Hochschulabschluss.  

Auf das gesamte Erwerbsleben gerechnet, verdienen Frauen nur etwas mehr als die Hälfte der Erwerbseinkommen der Männer. Ausgedrückt in absoluten Zahlen heißt das: Frauen in Westdeutschland erzielen in Preisen von 2015 ein erwartetes durchschnittliches Lebenserwerbseinkommen von rund 830.000 Euro. Männer können dagegen mit durchschnittlich rund 1,5 Millionen Euro rechnen. Wie groß die Kluft ist, verdeutlicht auch die Betrachtung nach Qualifikationsniveau: Bis zum Geburtsjahrgang 1971 erzielen hochqualifizierte Frauen im Durchschnitt nur so viel Erwerbseinkommen wie geringqualifizierte Männer. Jüngere Akademikerinnen können immerhin ein ähnliches Lebenserwerbseinkommen wie mittelqualifizierte Männer erwarten und holen damit etwas auf. 

Insbesondere Mütter haben das Nachsehen:  
Für den sogenannten Gender Lifetime Earnings Gap sind Kinder – respektive die nicht ausreichenden Betreuungsmöglichkeiten – der entscheidende Faktor. Frauen arbeiten immer noch deutlich häufiger als Männer in Teilzeit oder in Minijobs, da vor allem sie sich um die Betreuung und Erziehung der Kinder kümmern. Das hat eine deutliche Minderung der Lebenserwerbseinkommen zur Folge. So nähern sich lediglich die Lebenserwerbseinkommen der kinderlosen Frauen denen der Männer an.  Dadurch wird auch die Einkommenslücke zwischen kinderlosen Frauen und Müttern – die sogenannte Motherhood Lifetime Penalty – größer. Anders gesagt, die Einkommenseinbußen des Mutterdaseins steigen im Lauf der Zeit an. Dabei sprechen die Zahlen eine deutliche Sprache: Die Entscheidung für Kinder führt bei heute Mitte 30-jähirgen Müttern mit einem Kind zu durchschnittlichen Einbußen an Lebenserwerbseinkommen von rund 40 Prozent im Vergleich zu kinderlosen Frauen. Bei Frauen mit drei oder mehr Kindern beträgt die Motherhood Lifetime Penalty sogar nahezu 70 Prozent.

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