Kompetenzen zu identifizieren, die am Arbeitsmarkt zukünftig gefragt sind, ist essenziell. Die Twin Transition, also die Transformation hin zu mehr Digitalisierung und Nachhaltigkeit, erfordert von den Beschäftigten ihre Kompetenzen stetig zu erweitern, um am Arbeitsmarkt anschlussfähig zu bleiben. Ebenso sind Unternehmen darauf angewiesen, ihre Beschäftigten weiterzubilden, um ihren Fachkräftebedarf zu decken.
Es gibt kein einheitliches Konzept von Future Skills am Arbeitsmarkt
Die Definitionen von Future Skills reichen von allgemeinen Werten bis hin zu Kompetenzen und konkreten Fähigkeiten. Manche Studien beziehen sich allein auf überfachliche Kompetenzen, wie Resilienz und Eigeninitiative, während der Fokus in anderen Studien auf fachlichen Kompetenzen, wie z. B. dem Programmieren und Softwareentwicklung, liegt. Der Forschungsstand zeigt jedoch, dass häufig ein Mix aus berufsfachlichen und überfachlichen Future Skills als arbeitsmarktrelevant identifiziert wird. Beschäftige in der Metallbranche mussten beispielsweise den Umgang mit automatisierten CNC-Maschinen erlernen, nachdem diese die handgeführten Drehmaschinen weitestgehend ersetzt hat. Dieser Wandel erfordert neben neuen fachlichen IT-Kompetenzen auch Kompetenzen wie Lernfähigkeit und interdisziplinäres Denken. Mit Blick auf den Forschungsstand wird außerdem deutlich, dass digitale Fachkompetenzen sich nicht mehr klar nach Branchen differenzieren lassen. Künstliche Intelligenz und damit verbundene Kompetenzen, wie Big Data Analysis, sind nicht nur in IT-Berufen stärker gefragt als noch vor wenigen Jahren, sondern u. a. auch in der Industrie, im Gesundheitswesen und in der öffentlichen Verwaltung. Neben überfachlichen und fachlichen Skills, die häufig digitale Kompetenzen umfassen, werden auch Green Skills immer öfter als Future Skills verstanden. Die Analyse von Green Skills ist daher ebenfalls ein Strang des Projektes Beschäftigung im Wandel und wird gemeinsam mit den Future Skills erarbeitet.
Future Skills sollen für die Weiterbildung nutzbar gemacht werden
Um die unterschiedlichen Ansätze vergleichen zu können und Einheitlichkeit im Kompetenz-Verständnis zu schaffen, wurden bereits verschiedene Kompetenzmodelle für digitale Kompetenzen und für überfachliche Kompetenzen entwickelt. Was fehlt ist ein anschlussfähiges Konzept für berufsfachliche Future Skills. Dieses ist von Relevanz, um passgenaue Weiterbildungsangebote zum Erwerb von Future Skills zu schaffen und in der Weiterbildungslandschaft zu etablieren. Die zentrale Fragestellung in diesem Modul lautet demnach:
Was sind die Future Skills und wie können sie in der Weiterbildung stärker berücksichtigt werden?
Um diese Frage zu beantworten, wird an den folgenden Zielen gearbeitet:
Wissen generieren: Um eine wissenschaftliche Grundlage zu schaffen, werden Future Skills und Green Skills mithilfe von Studien definiert und identifiziert. Aufschluss dabei bietet der Datensatz des Jobmonitors mit 60 Millionen Online-Stellenanzeigen, mit dem analysiert werden kann, welche fachlichen und überfachlichen Kompetenzen am Arbeitsmarkt gefragt sind, in welchen Branchen und Regionen in Deutschland bestimmte Future Skills benötigt werden und wie sich Nachfragetrends entwickeln.
Akteure vernetzen: Durch die Etablierung von Future Skills-Foren mit der Community aus Wissenschaft, Politik, Wirtschaft und Weiterbildung, wird eine Plattform zum Wissens- und Erfahrungsaustausch zu dem Thema geschaffen. Die Foren dienen zudem dazu, ein gemeinsames Verständnis von Future Skills und Green Skills zu erlangen und kooperativ an dem Thema zusammenzuarbeiten.
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