In seiner Amtszeit als Staatsoberhaupt in den Jahren 2004 bis 2010 haben das Bundespräsidialamt und die Bertelsmann Stiftung gemeinsame Initiativen für einen lösungsorientierten Umgang mit den Folgen des demographischen Wandels und für eine größere Bürgerbeteiligung auf den Weg gebracht.
"Ich habe Horst Köhler als einen Menschen mit unermüdlichem Engagement kennengelernt, der sich für eine kinder- und familienfreundlichere Gesellschaft und für die internationale Zusammenarbeit einsetzte. Unser gemeinsames Projekt Forum Demographischer Wandel war von seiner Überzeugung geprägt, dass die Zukunftsfähigkeit einer sich wandelnden Gesellschaft maßgeblich davon abhängt, wie alle Generationen in unsere Gesellschaft eingebunden werden", erklärte Liz Mohn in ihrer Beileidsbekundung.
Horst Köhler wurde am 22. Februar 1943 in Skierbieszów, im heutigen Polen, geboren. Nach der Flucht fand die Familie eine Heimat im schwäbischen Ludwigsburg. Dort absolvierte er sein Abitur und studierte Volkswirtschaftslehre in Tübingen. Danach schlug Köhler eine Ministeriallaufbahn ein und wurde enger Mitarbeiter des damaligen Bundesfinanzministers Gerhard Stoltenberg. Unter dessen Nachfolger Theo Weigel wurde er 1990 Staatssekretär. Im Jahr 1993 beendete Horst Köhler seine Führungsfunktion im Bundesfinanzministerium und wurde Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes. 1998 übernahm er die Aufgabe des Präsidenten der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung in London. Zwei Jahre später wechselt er nach Washington, D.C., und wurde auf Empfehlung des damaligen Bundeskanzlers Gerhard Schröder Geschäftsführender Direktor des Internationalen Währungsfonds (IWF).
Am 23. Mai 2004 wählte die Bundesversammlung Horst Köhler zum 9. Bundespräsidenten der Bundesrepublik Deutschland. Zur Erneuerung Deutschlands gehörten für ihn auch ein besseres Bildungswesen und ein lösungsorientierter Umgang mit den Folgen des demographischen Wandels.
Zwischen der Bertelsmann Stiftung und dem ehemaligen Bundespräsidenten Horst Köhler gab es eine vertrauensvolle Zusammenarbeit und enge Partnerschaft. Den roten Faden dieser Kooperation bildete das "Forum Demographischer Wandel". Zwischen dem 6. Dezember 2005 und dem 2. April 2009 fanden im Rahmen dieser Allianz zur Sensibilisierung für die großen Herausforderungen durch eine alternde Gesellschaft zahlreiche Konferenzen und Werkstattgespräche statt. In seiner Abschlussrede sagte der Bundespräsident: "Wir haben mitgeholfen, das öffentliche Bewusstsein für den demographischen Wandel zu stärken. (…) Ich bin überzeugt: Wer einmal die 'demographische Brille' aufhatte, der erkennt, wie sehr alles mit allem zusammenhängt: Sozialpolitik und Bildungswesen, Stadtentwicklung und Familienpolitik, Engagement-Förderung und Integration. Und der begreift, wie wichtig es ist, vernetzt zu denken und zu handeln."