Die französische Botschafterin Anne-Marie Descôtes, BNP-Paribas-Präsident Jean Lemierre und die stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Bertelsmann Stiftung Liz Mohn posieren in der französischen Botschaft in Berlin für ein Foto.

Wirtschaft und Kultur stärken den deutsch-französischen Austausch

Angesichts der globalen Herausforderungen ist der Schulterschluss zwischen Frankreich und Deutschland wichtiger denn je. Was oft vergessen wird: Neben der Politik können auch Wirtschaft und Kultur hierbei Antworten liefern. Daher haben die Französische Botschaft und wir am Mittwoch zum deutsch-französischen Dialog unter dem Titel "Wirtschaft trifft Kultur" nach Berlin eingeladen.

Rund 200 Gäste kamen auf Einladung der neuen Botschafterin der französischen Republik, Anne-Marie Descôtes, und unserer stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden Liz Mohn nach Berlin, um den Brückenbau von Wirtschaft und Kultur für beide Nationen zu erleben. "Angesichts der europäischen Krisen braucht es den Schulterschluss zwischen Frankreich und Deutschland", betonte Liz Mohn auf der Veranstaltung. Sie unterstrich damit, welche besondere Bedeutung die deutsch-französischen Beziehungen für die europäische Integration haben.

Die politische Lage innerhalb Europas, aber auch die Weltlage ist völlig anders als noch vor einigen Jahren. Was einmal als Vision eines geeinten Europas umgeben von Freunden angedacht war, ist an vielen Stellen von politischer Stabilität weit entfernt. Mit folgenschweren Konsequenzen für die Europäische Union. Frankreich und Deutschland sind der Motor eines geeinten Europas und können ihm die notwendige Stabilität verleihen. Ein solidarisches Miteinander von Frankreich und Deutschland bei den anstehenden Herausforderungen und enge bilaterale Beziehungen sind daher wichtiger denn je.

Gemeinsame kulturelle Wurzeln sind der Trumpf der europäischen Wirtschaft

Schnell wurde deutlich, dass Kultur mehr als einen weichen Faktor für die Wirtschaft und den deutsch-französischen Zusammenhalt darstellt. Der Präsident der französischen Großbank BNP Paribas, Jean Lemierre, machte deutlich, wie wichtig einerseits die deutsch-französische Freundschaft und das gegenseitige Verständnis, anderseits aber auch die kulturelle Vielfalt Europas für das Vordenken und die Kreativität beim Unternehmertum sei. Gemeinsame kulturelle Erlebnisse und Wurzeln seien ein strategischer Wettbewerbsvorteil der europäischen Wirtschaft.

Auch die neue Botschafterin Anne-Marie Descôtes unterstrich die Wichtigkeit des bilateralen Austauschs und wünschte sich, dass er die Bande zwischen beiden Ländern noch enger knüpfe und somit auch der europäischen Zusammenarbeit diene. Sie betonte in ihrem Grußwort: "Kultur baut Brücken und bringt die Menschen zusammen. Durch die Entstehung einer aktiven europäischen Bürgerschaft und eines europäischen Bewusstseins spielt sie eine wesentliche Rolle bei der Weiterentwicklung der deutsch-französischen Freundschaft und der europäischen Integration. Wir müssen unsere humanistischen europäischen Werte schützen und fördern, die das Fundament für unser Zusammenleben bilden – Toleranz, Vielfalt, Aufgeschlossenheit sowie Weltoffenheit".

Höhepunkt der Veranstaltung war ein Konzert von Künstlern des Internationalen Opernstudios der Staatsoper Berlin, zu dem Liz Mohn überleitete. Liz Mohn hob noch einmal die besondere Bedeutung von Kultur beim Brückenbau hervor: "Die Sprache der Musik öffnet Herzen – egal aus welchem Land man kommt und welche Sprache man spricht. Sie überwindet Grenzen der Kulturen." Das gilt für die Politik und Wirtschaft in beiden Ländern. Das war dann auch der Auftakt zu zahlreichen anregenden Gesprächen an diesem Abend.

Liz Mohn während ihrer Rede beim deutsch-französischen Dialog. (Foto: Thomas Kunsch)

Bildunterschrift zum Titelbild: Die französische Botschafterin in Deutschland, Anne-Marie Descôtes (links), der Präsident der französischen Großbank BNP Paribas, Jean Lemierre, und die stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Bertelsmann Stiftung, Liz Mohn, in der französischen Botschaft in Berlin. (Foto: Thomas Kunsch)