Eine lächelnde Frau mit Kopftuch, in der rechten Hand einen Getränkebecher, blickt aus einem Fenster.

Auf dem Weg zu einem europäischen Islam?

Blickt man allein auf die Zahlen, gehört der Islam längst zu Europa: 40 bis 50 Millionen Muslime leben auf dem Kontinent. Doch wie stehts um ihre Akzeptanz in den christlichen Mehrheitsgesellschaften? Fühlen sich Muslime in Europa heimisch? Kann gar von einem "europäischen Islam" gesprochen werden? Ein Stimmungsbild aus Deutschland und Österreich gibt Aufschluss.          

 

Am 6. Juni ist es wieder soweit: Der Fastenmonat Ramadan startet und europaweit begehen Hunderttausende Muslime den zweithöchsten islamischen Feiertag. Geschätzt 40 bis 50 Millionen Menschen, die den Islam ihre Religion nennen, leben mittlerweile auf dem europäischen Kontinent. Frankreich und Deutschland beheimaten mit 5,5 beziehungsweise 4 Millionen die größten muslimischen Gemeinden. In Österreich gibt es rund 570.000 Muslime. Durch die Flüchtlingssituation steigt ihre Zahl europaweit weiter an.

Doch sind Muslime in den christlichen Mehrheitsgesellschaften angekommen und akzeptiert? Fühlen sie sich in Europa daheim? Unser Religionsmonitor 2015zeigte bereits für Deutschland: Die Bevölkerung ist dem Islam gegenüber zwiegespalten. Macht es außerdem Sinn, von einem "europäischen Islam" zu sprechen und wenn ja, was beinhaltet dieser? Und: Welche gemeinsamen Antworten können Muslime und Nicht-Muslime auf Islamismus und anti-muslimischen Rassismus geben? Diesen und anderen Fragen geht am 3. Juni in Berlin die dritte Podiumsdiskussion aus der Reihe "Miteinander leben" von Deutschlandradio, ORF III und Bertelsmann Stiftung auf den Grund.

Es diskutieren Wolfgang Thierse, Bundestagspräsident a. D., Bekir Alboga, Generalsekretär der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion e. V. (DITIB), Prof. Ednan Aslan, Religionspädagoge an der Universität Wien, und Marwa El Roumy von der Jugend der Liga Kultur aus Wien.

Als Diskussionsgrundlage dienen die Untersuchungen "Wie 'islamisch' ist Europa?"und "Auf dem Weg zu einem Europäischen Islam - oder ist dieser längst Realität?". Die erste Studie von Sarah Albrecht wirft einen Blick auf die Vereinbarkeit von islamischen Normen mit den sich überwiegend als säkular verstehenden europäischen Staaten und ihren Werte- und Rechtssystemen. Die zweite Untersuchung von Julia Gerlach zeigt, was einen "europäischen Islam" ausmachen könnte. Darüber hinaus hat die Autorin in Interviews untersucht, wie sich die islamischen Gemeinden in Deutschland in den vergangenen Jahren verändert haben. 

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Verfolgen Sie die Veranstaltung am 3. Juni live ab 11.00 Uhr auf dem Digitalkanal "Dokumente und Debatten" des Deutschlandradio.

Radio-Aufzeichnungen bieten Deutschlandradio Kultur am 5. Juni um 14.05 Uhr in der Sendung "Religionen" und Ö1 am 8. Juni um 16.00 Uhr in der Sendung "Praxis Religion und Gesellschaft".

Die Auftaktdiskussion, die am 4. März in Berlin stattfand, nahm unter die Lupe, wie Deutschland und Österreich gerade angesichts der Flüchtlingssituation mit Einwanderung umgehen. Auf der zweiten Veranstaltung am 9. Mai in Wienwurde diskutiert, ob Religionen Brückenbauer und Friedensstifter sein können. Weitere Infos zur Veranstaltungsreihe finden Sie hier.

Flüchtlinge in Deutschland