Effekte bei Versicherten und Leistungsanbietern Chartbook
Bertelsmann Stiftung, Universität Bremen (ed.)
Bernard Braun, Hartmut Reiners, Melanie Rosenwirth, Sophia Schlette
Anreize zur Verhaltenssteuerung im Gesundheitswesen
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- Date of publication
- 12/06/2006
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- 1. edition
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Description
Die gesundheitspolitischen Debatten und Reformbemühungen der letzten 30 – 40 Jahre wurden in starkem Maße durch die Annahme geprägt, dass die gesetzlich Krankenversicherten zu viele Leistungen nachfragen. Ein wesentlicher Aspekt der „Kostendämpfungs-Gesundheitspolitik“ war daher auch der Versuch, das Nachfrage- verhalten der Versicherten und Patienten mengenmäßig zu beeinflussen. Die zahlreichen gesundheitspolitischen Reformbemühungen zwischen dem ersten Kostendämpfungsgesetz im Jahre 1977 und dem Gesundheitsmodernisierungsgesetz (GMG) im Jahr 2004 umfassten aber jeweils auch Elemente, mit denen das Anbieterverhalten in die Richtung von politisch erwünschten Zielen gelenkt werden sollte.
Erst allmählich berücksichtigte die Politik, dass ein Teil der Überinanspruchnahme auch Leistungen mit begrenztem bzw. gar keinem gesundheitlichen Nutzen betraf oder Leistungen mit überwiegend schädigenden Wirkungen umfasste. Dies wurde Anfang dieses Jahrzehnts unter den Schlagworten „Über-, Unter- und Fehlversorgung“ breit thematisiert.