Ein Blick in die Bertelsmann-Unternehmensgeschichte: Die Übernahme gesellschaftlicher Verantwortung hat eine lange Tradition
Seit der Gründung des C. Bertelsmann Verlags durch den Drucker Carl Bertelsmann (1791 – 1850) im Jahr 1835 ist die Übernahme gesellschaftlicher Verantwortung ein wichtiger Teil der Unternehmenskultur. Carl Bertelsmann betätigte sich in Gütersloh als Kirchenvorstand und Stadtverordneter, organisierte die kommunale Armenpflege und engagierte sich beim Aufbau des Evangelisch Stiftischen Gymnasiums, das im Jahr 1851 den Schulbetrieb aufnahm. Zu den Selbstverständlichkeiten der Unternehmenskultur gehörte auch die innerbetriebliche Sozialfürsorge. Bereits im Jahr 1887 führte Heinrich Bertelsmann (1827 – 1887) die Invaliden- und Altersversorgungskasse ein.
Mit der Übernahme der Verantwortung für Bertelsmann sorgte Reinhard Mohn (1921 – 2009) nach seiner Rückkehr aus der Kriegsgefangenschaft für eine konsequente Weiterentwicklung der partnerschaftlichen Unternehmenskultur. Wesentliche Bausteine dieses Konzepts waren die Gewinnbeteiligung, Mitarbeitendenbefragungen und eine weitgehende Delegation von Verantwortung. Mit der Gründung der Bertelsmann Stiftung im Jahr 1977 sicherte Reinhard Mohn die Unternehmenskontinuität und knüpfte an die Tradition des gesellschaftlichen Engagements seiner Vorfahren an.
In Erinnerung an den Unternehmensgründer Carl Bertelsmann förderte Reinhard Mohn mit der Bertelsmann Stiftung zunächst ein medienpädagogisches Projekt am Evangelisch Stiftischen Gymnasium. Herzstück dieser Initiative war der Anbau einer modern ausgestatteten Mediothek, die 1984 eröffnet wurde. Es folgten zahlreiche weitere lokale Initiativen wie die Gründung der Stadtbibliothek Gütersloh in Form einer gGmbH oder die Anschubfinanzierung für die Bürgerstiftung Gütersloh.