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Erstmals über 300 Mitarbeiter in der Bertelsmann Stiftung

Ende 2004 beschäftigt die Bertelsmann Stiftung 312 Kolleginnen und Kollegen aus der ganzen Welt.


Erster Salzburger Trilog

Die Projektreihe der internationalen Kulturforen hat deutlich gemacht, dass dem europäischen Kontinent in seiner kulturellen Vielfalt und aufgrund der Integrationsleistungen seiner politischen Kultur eine Schlüsselrolle zukommt bei der Vermittlung, dem Dialog und der Toleranz zwischen den Kulturen. Gleichwohl gibt es auch in Europa kein einheitliches Verständnis von Inhalt und Grenzen der Toleranz. Dies stellt den sozialen Zusammenhalt unserer pluralen Gesellschaften zunehmend in Frage. Die aktuellen Diskussionen um Kopftuch, europäischen Antisemitismus, Diskriminierung und Terror belegen dies eindringlich. Die Schlüsselfrage kulturell diversifizierter und pluralistischer Gesellschaften lautet, wie ein gesellschaftlicher Konsens zu erreichen ist, ohne dass notwendigerweise ein gemeinsames Werteverständnis besteht. Toleranz gewinnt zunehmend an Bedeutung bei der Lösung ethnischer, religiöser, kultureller und geschlechterspezifischer Konflikte. Vor diesem Hintergrund vereint der Salzburger Trilog im August 2004 ranghohe Entscheidungsträger und Meinungsbildner aus ganz Europa, um ein zukunftsorientiertes Toleranzmodell zu entwickeln. Sie sind sich einig, dass Toleranz kein statisches Konzept ist, sondern ein aktives Engagement aller gesellschaftlichen Kräfte erfordert, um den Umgang mit Unterschiedlichkeit immer wieder neu auszuhandeln. Nur so kann langfristig ein Rahmen für das friedliche Zusammenleben in einer Welt der beschleunigten Globalisierung und immer größeren Pluralisierung entstehen. Zu den Teilnehmern gehören unter anderem die EU-Kommissare Pascal Lamy und Sandra Kalniete, der polnische Ministerpräsident Marek Belka, der Berater des marokkanischen Königs Mohammed, André Azoulay, der Präsident des Club of Rome, Prinz El Hassan Bin Talal, der Aufsichtsratsvorsitzende der BASF AG, Jürgen Strube, der Chairman von BP, Peter Sutherland, die Theaterregisseurin Andrea Breth und der russische Dirigent Valery Gergiev.


Carl Bertelsmann-Preis 2004: Leistungssteigerung und Fortschritt im öffentlichen Bereich

Im Jahr 2004 hat die Bertelsmann Stiftung eine Organisation des öffentlichen Sektors gewürdigt, die sich durch ausgeprägte Kundenorientierung und gesteigerte Effizienz auszeichnet sowie darüber hinaus eine auf den Menschen ausgerichtete Organisationskultur und eine dialogorientierte Führung pflegt. Von anfänglich 100 ausgewählten und angesprochenen Organisationen in ganz Europa nehmen 41 aktiv am Wettbewerb teil. Unter vier nominierten Endrundenteilnehmern setzt sich schließlich Ärhus Amt, Dänemark, als Preisträger durch. Mit der Preisvergabe würdigt die Stiftung eine Organisation, die sich durch ausgeprägte Kundenorientierung und gesteigerte Effizienz auszeichnet und eine auf den Menschen ausgerichtete Organisationskultur sowie eine dialogorientierte Führung pflegt. Angesichts ihrer Größe ist das keine einfache Aufgabe: Mit 21.000 Mitarbeitern ist Ärhus Amt eine der größten Organisationen im Rennen. Die Verwaltung ist für 26 Gemeinden mit insgesamt 64.0000 Einwohnern zuständig; ihr Kreis ist der bevölkerungsreichste aller 14 dänischen Landkreise.


International Bertelsmann Forum 2004: Europas Alternativen – Aufgaben und Perspektiven der großen Europäischen Union

International Bertelsmann Forum vom 9. bis 10. Januar im Weltsaal des Auswärtigen Amtes in Berlin.

Mehr als 30 Staats- und Regierungschefs, Parlamentspräsidenten und Minister aus 22 europäischen Ländern, den USA und Israel folgen am 9. und 10. Januar der Einladung der Bertelsmann Stiftung zum International Bertelsmann Forum nach Berlin. Im Weltsaal des Auswärtigen Amtes diskutieren sie auf ihrem ersten Treffen nach dem gescheiterten Brüsseler EU-Verfassungsgipfel gemeinsam mit Vertretern von Wirtschaft und Wissenschaft, internationalen Organisationen sowie den deutschen und internationalen Leitmedien über die politischen Gestaltungsoptionen für das große Europa. Resümee des diesjährigen Forums ist die Forderung nach einer Kultur des strategischen Denkens in der EU. Dazu ist es erforderlich, die Prozesse von Integration und Erweiterung zielorientiert miteinander zu verknüpfen.