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Fertigstellung des Pavillon 5

Gebäudeteil Pavillon 5 der Bertelsmann Stiftung in Gütersloh.

Nachdem das Stiftungsgebäude bereits 1996 um die Pavillons 3 und 4 erweitert wurde, wird im Sommer 2001 der dritte Ergänzungsbau der Bertelsmann Stiftung fertiggestellt und am 7. September feierlich eingeweiht. 1999 war die Zahl der Stiftungsmitarbeiterinnen und -mitarbeiter erstmals auf über 200 gestiegen. 160 von ihnen finden nun ihren Platz im neuen Pavillon.


Gunter Thielen übernimmt Präsidiums- und Kuratoriumsvorsitz der Bertelsmann Stiftung

Präsidiumsvorsitzender Gunter Thielen.

Am 1. Oktober übernimmt Gunter Thielen, bislang Mitglied im Präsidium der Bertelsmann Stiftung, Mitglied des Vorstandes der Bertelsmann AG sowie Vorstandschef von Arvato, den Vorsitz in Präsidium und Kuratorium der Bertelsmann Stiftung. Reinhard Mohn bleibt Mitglied in beiden Gremien der Stiftung.


Carl Bertelsmann-Preis 2001: Den Wandel gestalten - Strategien der Transformation

Die Bilder des Jahres 1989 haben längst historische Symbolkraft gewonnen: Der Fall der Berliner Mauer, die Zerschneidung des ungarisch-österreichischen Grenzzaunes, die friedlichen Revolutionen in Osteuropa. Mit der Überwindung des Kommunismus und dem Ende der Ost-West-Gegensätze keimten weltweit euphorische Hoffnungen auf eine neue Staaten- und Gesellschaftsordnung des Friedens und Wohlstands. Die historische Erfahrung dieser zurückliegenden Epoche ist fundamental: Nur die Kombination aus Demokratie und Marktwirtschaft kann dauerhaft die Option auf Stabilität, Gerechtigkeit und Frieden innerhalb einer Gesellschaft und in der internationalen Zusammenarbeit der Staaten gewähren. Weder Marktwirtschaften ohne politische Freiheit noch Demokratien ohne Marktwirtschaft sind ihrerseits dauerhaft funktionsfähig. Der Carl Bertelsmann-Preis 2001 wird an folgende Akteure verliehen: Polen und Bolivien.

Leszek Balcerowicz, erster Finanzminister der Republik Polen und gegenwärtiger Präsident der Zentralbank, für seine ökonomische Transformationsleistung. Tadeusz Mazowiecki, erster Premierminister der Republik Polen, für seine politische Integrationsleistung, seinen Einsatz für die Verfassungsreform und den institutionellen Aufbau. Mazowiecki verstand es, die politischen Kräfte zu bündeln und eine gesellschaftliche Spaltung des Landes zu vermeiden.

René Blattmann Bauer, parteiloser Justizminister der Regierung Gonzalo Sanchez de Losada (1993 - 1997), für seinen Beitrag zur Grundlegung von Rechtsstaatlichkeit und zur Ausweitung von Partizipation über umfassende Justizreformen. Ana Maria Romero de Campero als Ombudsfrau (defensora) der 1998 gegründeten Volksanwaltschaft (defensoria del pueblo) für den weiteren Ausbau der Rechtsstaatlichkeit im Sinne einer kritischen Überprüfung der Einhaltung der Gesetze und die Ausweitung partizipatorischer Mechanismen durch Dialogprogramme und Vermittlung in Konflikten.


International Bertelsmann Forum 2001: Das entgrenzte Europa

Im Weltsaal des Auswärtigen Amtes in Berlin findet im Januar das International Bertelsmann Forum statt. Die Teilnahme ranghoher Regierungsvertreter aus 21 europäischen Staaten, den USA und Israel bestätigt das Profil der Stiftungsarbeit. Anwesend sind die Staatspräsidenten der Ukraine, Sloweniens und Litauens, der deutsche und der österreichische Bundeskanzler sowie der spanische Ministerpräsident, neun Außen- und Verteidigungsminister und ranghohe Vertreter der Europäischen Kommission.


Internationaler Gesangswettbewerb NEUE STIMMEN 2001

Der Sieger der NEUEN STIMMEN 2001 Burak Bilgi mit Liz Mohn.

Der Internationale Gesangswettbewerb NEUE STIMMEN hat sich zur ersten Adresse für junge Sängerinnen und Sänger entwickelt und bietet heute einen Überblick über die weltweite Entwicklung im Opern- und Operettenfach. Beeindruckend ist die schnell gewachsene Zahl der Teilnehmer. Waren es 1987 noch 36 Sängerinnen und Sänger, aus denen die Jury die drei Preisträger auswählen konnte, wurden 2001 mehr als 1.200 junge Menschen aus fast 50 Nationen gehört. Wie kein anderer Wettbewerb schaffen es die Neuen Stimmen mit ihren 17 Vorauswahlen, Sänger aus der ganzen Welt nach Gütersloh zu holen und somit höchstes Niveau zu garantieren. Dieses Prinzip gewährleistet es, die ganz großen Stimmen zu entdecken. Sängern wie Nathalie Stutzmann, Vesselina Kasarowa, Roman Trekel oder Eteri Gvasawa gelang durch die Neuen Stimmen der Sprung in die große internationale Karriere. Der türkische Bass Burak Bilgili holt sich beim diesjährigen Wettbewerb den 1. Platz. Den 2. Platz sichert sich Wo-Kyun Kim vor Anna Samuil aus Russland.


Erstes Internationales Kulturforum in Kairo

Mit dem Projekt sollen die interkulturelle Verständigung gefördert und ein kulturübergreifendes Dialognetzwerk zwischen Ägypten und Deutschland aufgebaut werden. Ziel ist es außerdem, gemeinsame Lösungsansätze zu den Zukunftsfragen der Globalisierung zu entwickeln. Mit dem ägyptisch-deutschen Kulturforum am 21. Februar 2001 in Kairo eröffnet die Bertelsmann Stiftung eine neue Gesprächsreihe auf internationaler Ebene. Parallel zum Kulturforum findet in der Kairoer Oper ein Meisterkurs für ägyptische und europäische Opernsänger statt. Dessen Abschlusskonzert am Abend des 21. Februar in der Oper ist auch Abschluss des Kulturforums.


Zweites Internationales Kulturforum in Tokio

Auch das deutsch-japanische Kulturforum stand in Verbindung zum Wettbewerb. Ein Galakonzert in Yokosuka bildete den Schlusspunkt der asiatischen Vorauswahlen zu den NEUE STIMMEN 2001. Am folgenden Tag findet in Tokio die Konferenz des zweiten Kulturforums zum Thema "Unternehmenskultur und Wirtschaft: ein Deutsch-Japanischer Vergleich" statt. Aus Sicht der Wirtschaft und aus wissenschaftlicher Perspektive wird über die Bedeutung der Unternehmenskultur als Erfolgsfaktor diskutiert. Im Mittelpunkt stehen dabei die kulturellen und wirtschaftlichen Herausforderungen, die sich ergeben aus der Wechselbeziehung zwischen der Bewahrung nationaler Identität und zunehmender Globalisierung. Als Referenten konnten unter anderem gewonnen werden: Prof. Yoshiaki Takahashi, Chuo Universität Tokio, Takuma Yamamoto, Fujitsu Ltd. Tokio, Takashi Nawa, Mc Kinsey Tokio, Dr. Ekkehardt Wesner, Aufsichtsratsmitglied der Volkswagen AG, Prof. Florian Coulmas, Universität Duisburg und Prof. Wolfgang Dorow, Europa-Universität Viadrina, Frankfurt/Oder.