Neuordnung der Stiftungsgremien
Reinhard Mohn ordnet zum 1. November die Gremien der Bertelsmann Stiftung neu. Er übernimmt nach dem Ausscheiden von Mark Wössner den Vorsitz im fünfköpfigen Präsidium, das an der Spitze eines Kuratoriums steht, sowie den Vorsitz des Kuratoriums. Das Präsidium ist das Exekutivorgan der Bertelsmann Stiftung: Das Kuratorium übernimmt Beratungs- und Kontrollfunktion. Mit Ausscheiden des Geschäftsführers Andreas Schlüter am 30. Oktober ist für die Projektarbeit eine Geschäftsleitung zuständig, deren Vorsitz Gunter Thielen übernimmt. Gerd Schulte-Hillen wird stellvertretender Vorsitzender des Präsidiums. Weitere Mitglieder des Präsidiums sind Liz Mohn und Werner Weidenfeld.
Carl Bertelsmann-Preis 2000: Reformen im Gesundheitswesen
Dem Patienten "deutsches Gesundheitswesen" geht es schlecht. Obgleich seit längerem ernsthaft erkrankt, haben jahrzehntelange Therapieversuche noch nicht ausreichend angeschlagen - obwohl die Krankheitsursachen lange bekannt sind, die Politiker zarte strukturelle Reformen eingeleitet haben und sogar endlich den Versuch unternehmen, von der Symptom- zur Ursachenbekämpfung überzugehen. Trotz aller Bemühungen: Das Kostenwachstum lässt sich scheinbar nicht aufhalten, während die Einnahmeseite weiter unter Druck gerät. Gefragt sind also konkrete Lösungsansätze für konkrete Zukunftsfragen. Die Entscheidung der Bertelsmann Stiftung, den diesjährigen Carl Bertelsmann-Preis für international innovative gesundheitspolitische Modelle auszuloben, dient daher auch dem Ziel, den Reformdruck auf die Entscheidungsträger hierzulande zu erhöhen. Vom Ausland lernen - eine begründete Hoffnung, die, durchaus begründet ist. Betrachtet man die große Resonanz auf die Preisträger der vergangenen zwölf Jahre aus den Bereichen Bildungswesen, Tarif- oder Hochschulpolitik. In diesem Jahr wird der Carl Bertelsmann-Preis an zwei Preisträger verliehen. Dabei wird jeweils ein spezielles Segment des Gesundheitswesens ausgezeichnet und nicht das Gesundheitssystem der jeweiligen Länder insgesamt. Der erste Preisträger ist das Schweizerische Krankenversicherungsgesetz. Der zweite Preisträger ist die Vereinigung der Hausärzte in den Niederlanden. Ein neues Modell zur Qualitätssicherung der allgemeinmedizinischen Versorgung haben die Niederlande entwickelt. Gerade für die sogenannten "Hausärzte", die normalerweise die erste Anlaufstation für die Patienten sind, ist es schwer, sich fortzubilden und über die neuesten Forschungen und Behandlungsmethoden auf dem Laufenden zu bleiben.
Erstes Berliner Forum