Carl Bertelsmann-Preis 1994: Gesellschaftliche Verantwortung im Fernsehen
Die von der Bertelsmann Stiftung gemeinsam mit Medienexperten entwickelten Hauptkriterien zur Sicherung der gesellschaftlichen Verantwortung im Fernsehen waren politische Unabhängigkeit, Meinungspluralität, publizistische Professionalität und Fairness. Ferner wurden die Verankerung der Verantwortung im Management sowie Publikumserfolg und Wirtschaftlichkeit untersucht. Eine vorbildliche, gesellschaftlich verantwortliche Programmleistung kann nur in einem angemessenen gesellschaftlichen und politischen Umfeld erbracht werden. Der britische Preisträger Channel 4 zeichnet sich durch einen anspruchsvollen Programmauftrag aus, der durch die Verpflichtung zu größtmöglicher Programmvielfalt, zur Berücksichtigung von Interessen unterschiedlicher Zuschauergruppen und zur innovativen Weiterentwicklung von Programminhalten und -formen gekennzeichnet ist. Der westaustralische Sender TV W7 Perth setzt seit seiner Gründung im Jahr 1959 auf gesellschaftliche Verantwortung als Leitlinie seiner Programmarbeit. Mit vielen Eigenproduktionen in der Unterhaltung und einem umfangreichen Dokumentations- und Diskussionsangebot hält der erklärte Familiensender engen Kontakt zu seinem Publikum. Darüber hinaus stellt TV W7 Wohlfahrtsorganisationen Sendezeit und technische Ausstattung zur Verfügung, unterstützt Schulen bei der Herstellung von Unterrichtsmaterialien, engagiert sich mit einer Job-Börse im Kampf gegen die Arbeitslosigkeit und mit Kampagnen für die Verkehrssicherheit.
Auftaktveranstaltung "Modern und Bürgernah – Reform der saarländischen Kommunalverwaltung" mit Saarlands Ministerpräsident Oskar Lafontaine
BILD Auftaktveranstaltung "Modern und Bürgernah – Reform der saarländischen Kommunalverwaltung" am 1. Juni in der Kongresshalle Saarbrücken. V.l.: Saarlands Innenminister Friedel Läpple, Reinhard Mohn und der saarländische Ministerpräsident Oskar Lafontaine.
Die Bertelsmann Stiftung führt in Kooperation mit dem saarländischen Innenministerium ein Projekt mit dem Titel "Modern & Bürgernah" durch, an dem sich 53 von 58 saarländischen Gemeinden und Gemeindeverbänden beteiligen. Anhand der Bewertungskriterien des Carl Bertelsmann-Preises 1993 zum Thema "Demokratie und Effizienz in der Kommunalverwaltung" wurde ein Wettbewerb ausgeschrieben, dessen Höhepunkt die Prämierung der Preisträger im Herbst 1996 ist. Um den teilnehmenden Kommunen Hilfestellung auf dem Weg zum "Dienstleistungsunternehmen Kommunalverwaltung" zu geben, wurde ein breit angelegtes Seminarprogramm entwickelt und durchgeführt, das die wesentlichen Bausteine des "neuen Steuerungsmodelles" für Verwaltungen abbildet.
Für die am Modernisierungsprozess beteiligten Zielgruppen - Verwaltungschefs, Amtsleiter, Personalräte und Politiker - wurden zunächst Einführungsseminare gehalten, um die Idee des Wettbewerbes und die Kriterien zu vermitteln. Die nachfolgenden Basisseminare zu den Themen Leitbildentwicklung, Definition und Beschreibung von Produkten, Budgetierung, dezentrale Ressourcenverantwortung, Controlling und Berichtswesen sowie Personalführung und Mitarbeitermotivation wurden fast ausnahmslos von erfahrenen Praktikern durchgeführt. Insgesamt wurden über 100 Seminare veranstaltet, an denen rund 2.500 Personen teilnahmen.
Gründung des CHE Gemeinnütziges Centrum für Hochschulentwicklung GmbH
Das CHE versteht sich als eine Reformwerkstatt für das deutsche Hochschulwesen. Das CHE will die Eigenverantwortlichkeit für den wirtschaftlichen Einsatz von Ressourcen in den Hochschulen fördern. Dies bedeutet nicht, dass die wirtschaftlich denkende Hochschule auf Gewinnmaximierung ausgerichtet oder dem Primat der Wirtschaftlichkeit unterstellt ist. Sie sollte aber eine Optimierung der Zweck-Mittel-Relation anstreben. Dazu ist die Entwicklung eines Kostenbewusstseins gefragt. Gesellschafter sind die Bertelsmann Stiftung und die Stiftung zur Förderung der Hochschulrektorenkonferenz.