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Reinhard Mohn übernimmt den Vorsitz im Beirat der Bertelsmann Stiftung

Nach dem Ausscheiden von Kurt Biedenkopf als Vorsitzendem des Beirats der Bertelsmann Stiftung übernimmt der Stifter Reinhard Mohn den Beiratsvorsitz.


Carl Bertelsmann-Preis 1990: Evolution im Hochschulbereich

Mit der Vergabe des Carl Bertelsmann-Preises 1990 sollen Anstöße für längst überfällige Weiterentwicklungen im Hochschulbereich gegeben werden. Die Auszeichnung von beispielhaften Initiativen zeigt Entwicklungsmöglichkeiten einer wirkungsvollen und fortschrittlichen Hochschulpolitik und Hochschularbeit. Gerade die westlichen Hochschulen weisen in jeder Hinsicht gewachsene quantitative Dimensionen auf. Zunehmende Ausdifferenzierung, Komplexität und Interdisziplinarität der zu vermittelnden und geforderten Wissensbereiche stellen besondere und neuartige Herausforderungen an das Hochschulsystem.
Diese beziehen sich gleichermaßen auf das Verhältnis von Staat, Gesellschaft und Hochschule, auf die Institution Hochschule und auf die Verfassung und Führung von Universitäten.

Der Carl Bertelsmann-Preis 1990 wird auf der Grundlage umfangreicher Recherchen im In- und Ausland der Universität Warwick in Coventry, Großbritannien, in Anerkennung ihrer beispielhaften Umsetzung sachgerechter Grundsätze der Universitätsarbeit verliehen. Außerdem erhalten die Auszeichnung Arnfinn Graue und Magne Lerheim, beide von der Universität Bergen in Norwegen, für ihre besonderen Verdienste um die Gestaltung einer leistungsfähigen Universitätsarbeit und Hochschulpolitik.


Europakonferenz "Die Zukunft Europas – Kultur und Verfassung des Kontinents" in Rom

Konferenz "Die Zukunft Europas – Kultur und Verfassung des Kontinents" am 17. Oktober. Empfang im Quirinalspalast in Rom. Gruppenaufnahme u.a. mit Liz und Reinhard Mohn sowie dem italienischen Staatspräsidenten Francesco Cossiga.

Die Arbeitsgruppe "Europäische Verfassung" hat als Diskussionsgrundlage einen Entwurf für die Weiterentwicklung Europas formuliert, der die grundlegenden normativen, funktionalen und materiellen Kriterien einer Verfassung enthält. Mehr als 150 Spitzenvertreter aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und den Medien nutzen unter der Gesprächsleitung von Prof. Dr. Werner Weidenfeld die Gelegenheit, unmittelbar vor Beginn der europäischen Gipfelkonferenzen über die künftige Gestalt der Europäischen Gemeinschaft zu diskutieren. Mit Senatspräsident Giovanni Spadolini, Ministerpräsident Giulio Andreotti und Außenminister Gianni De Michelis sind die Spitzen der italienischen Politik als Referenten vertreten. Außerdem sprechen der katalanische Ministerpräsident Jordi Pujol, der ehemalige belgische Ministerpräsident Leo Tindemans und der Vorsitzende des Päpstlichen Rates für die Kultur, Paul Kardinal Poupard. Das zweite große Thema der Tagung ist die Zukunft der Europäischen Kultur als der ungeschriebenen Verfassung Europas. Die Konferenzteilnehmer befassen sich mit dem Zusammenhang von politisch-sozialem Wandel und kultureller Identitätswahrung, mit dem Entstehen eines "kulturellen Binnenmarktes" und mit den praktischen Erfordernissen einer europäischen Kulturpolitik. Auch zu dieser Fragestellung hat die Stiftung eine von den Professoren Hermann Lübbe, Werner Maihofer und Joseph Rovan erstellte Diskussionsgrundlage vorgelegt.

Medienpädagogisches Projekt an der Athens Academy in Georgia

Vertragsunterzeichnung des medienpädagogischen Projekts an der US-amerikanischen Athens Academy am 11. Oktober. Erste Reihe v.l.: Reinhard Mohn und Robert Chambers. Zweite Reihe v.l.: Hans-Dieter Weger und John Wilkins.

Um die Medienerziehung auch im internationalen Kontext zu fördern, wird an der Athens Academy ein weiteres Modellprojekt zur Medienerziehung initiiert. In der Praxis einer amerikanischen Schule sollen beispielhaft der sachgerechte Einsatz von Medien im Unterricht und die Erziehung zu kompetenten Mediennutzern erprobt werden. Der Zeitplan des auf sechs Jahre angelegten Projektes gliedert sich in mehrere Phasen. In den Phasen 1 und 2 wurden die Konzeptionen für die Aufgabenbereiche Leseförderung, Mediendidaktik, Medienanalyse und Medienerziehung entwickelt. Darüber hinaus wird das Projekt in die bestehenden Zielsetzungen der Schule integriert und das Kollegium in internen und externen Fortbildungsseminaren auf seine neuen Aufgaben vorbereitet. So entstanden in der Mittelschule ein Computer Übungsraum und in der Oberschule ein sogenannter "Smart Classroom", dessen technische Ausstattung breite Möglichkeiten zur Erprobung des medienunterstützten Unterrichtes bietet. Diese Räumlichkeiten ergänzen die Funktionen einer Mediothek, mit deren Bau im Sommer 1992 begonnen wird. Den Mittelpunkt dieses Media-Library-Center wird eine großzügig ausgestattete Bibliothek bilden. Zu den angegliederten Arbeitsräumen werden ein Sprachlabor, ein Computerdepartment, ein Videostudio, ein Raum zur Produktion von Printmedien, ein Medienanalyseraum sowie eine Aula mit Möglichkeiten zum Theaterspiel und zur Medienpräsentation gehören.