Sie sei, wie alle anderen Beobachter auch, geschockt vom Attentat auf Donald Trump. "Das ist eine Zäsur in diesem ohnehin schon schwierigen Wahlkampf.“ Der Angriff falle in eine volatile, zugespitzte politische Lage. "Das Land kann sich schon jetzt kaum mehr einigen auf Fakten, auf Realitäten", sagt Clüver Ashbrook. "Die Auswertung dieses Anschlags dürfte für viele zu einer Wahlentscheidung führen."
Trump werde versuchen, das Attentat für seinen Wahlkampf zu nutzen. Die Republikaner würden den Anschlag "ganz klar politisieren", das sehe man schon an den aktuellen Kommentaren der Parteikollegen, erklärt Clüver Ashbrook. "Ein Moment der nationalen Einigung ist nicht in Sicht."
Der amtierende US-Präsident und Kandidat für eine weitere Amtszeit Joe Biden werde versuchen, "präsidentiell aufzutreten": "Das haben wir in den letzten Stunden schon erlebt: Er hat versucht auf das Land beruhigend einzuwirken. Er hat gesagt, politische Gewalt hat in den Vereinigten Staaten nichts zu suchen, das gehört nicht zur politischen Auseinandersetzung."
Biden habe immer wieder betont, er sei der Kandidat, der das Land einen könne. "Das ist mitnichten der Fall. Das Land ist gespalten wie nie", sagt Clüver Ashbrook.
Die Rhetorik spitze sich derart zu, dass es vermutlich noch weitere ähnlich volatile Situationen geben werde. "Das macht die nächsten 100 Tage schwieriger. Auch für die Europäische Union."