Portrait von Prof. Dr. Ernst Buschor, ehemaliges Mitglied des Kuratoriums der Bertelsmann Stiftung

Bertelsmann Stiftung trauert um Ernst Buschor

Die Bertelsmann Stiftung trauert um ihren ehemaligen Kuratoriumsvorsitzenden Prof. Dr. Ernst Buschor, der am 21. Oktober 2023 im Alter von 80 Jahren verstorben ist.

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Jochen Arntz
Vice President Media Relations

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Die Bertelsmann Stiftung trauert um ihren ehemaligen Kuratoriumsvorsitzenden Prof. Dr. Ernst Buschor, der am 21. Oktober 2023 im Alter von 80 Jahren verstorben ist. Der Schweizer Politiker und Wirtschaftswissenschaftler war zwischen 1993 und 2003 Mitglied der Regierung des Kantons Zürich und hatte sich in dieser Zeit auch international den Ruf eines durchsetzungsstarken Verwaltungsreformers erworben. Als anerkannter Experte auf diesem Gebiet wurde er von Reinhard Mohn im November 2000 in das Kuratorium der Bertelsmann Stiftung berufen. Von Januar 2005 bis Juli 2007 war Buschor Vorsitzender des Aufsichts- und Kontrollorgans.

"Ernst Buschor gehörte in seiner Zeit als Mitglied und Vorsitzender des Kuratoriums zu den wichtigsten Rat- und Impulsgebern der Bertelsmann Stiftung. Mit seinen unkonventionellen Ideen hat er die Selbstverantwortung von Schulen und Universitäten gestärkt und das Bildungswesen der Schweiz zukunftsfähig gemacht. Diese wertvollen Erfahrungen hat er mit großem Engagement in die Bertelsmann Stiftung eingebracht und damit wesentliche Grundlagen für den Erfolg und das Renommee unserer Reformarbeit gelegt", sagte Liz Mohn, Stifterin und Ehrenmitglied des Kuratoriums, in ihrer Beileidsbekundung.

Ernst Buschor, geboren am 12. Juli 1943 in Altstätten, war nach einem Studium der Wirtschaftswissenschaften in St. Gallen zunächst in der Finanzverwaltung des Kantons Zürich tätig. 1975 wurde er Direktor der Behörde. Im Jahr 1985 wechselte er als Professor für Betriebswirtschaftslehre der öffentlichen Verwaltung an die Universität St. Gallen und leitete dort das Institut für Finanzwirtschaft und Finanzrecht. Im Jahr 1993 wechselte Buschor in die Politik und war bis 2003 Mitglied der Regierung des Kantons Zürich. Nach zwei Jahren als Leiter der Gesundheitsdirektion übernahm er für weitere acht Jahre das Bildungsressort. In dieser Zeit war er zwei Mal für jeweils ein Jahr Präsident des Kantons Zürich.

Als Mitglied und Vorsitzender des Kuratoriums der Bertelsmann Stiftung in den Jahren 2000 bis 2007 brachte Ernst Buschor seine nationalen und internationalen Erfahrungen in die Stiftungsschwerpunkte Öffentliche Verwaltung, Bildungs- und Gesundheitswesen ein. Unter seiner Federführung wurde ein "Kompetenzzentrum für Kommunen und Regionen" gegründet, um Entscheidungs- und Organisationsprozesse in der Öffentlichen Verwaltung zu reformieren. Zu dieser Thematik wurde im Jahr 2004 auch der Carl Bertelsmann-Preis (heute: Reinhard Mohn Preis) verliehen. Nach internationalen Recherchen wurde die Stadt Arhus in Dänemark für ihre effizienten und kundenorientierten Verwaltungsstrukturen ausgezeichnet. Zu den großen bildungspolitischen Programmen unter der Verantwortung von Buschor gehörte die Einführung der "Selbstständigen Schule" in Nordrhein-Westfalen, das in Zusammenarbeit mit der Landesregierung umgesetzt wurde.

"Eine Grundlage des Erfolgs von Ernst Buschor bei seinen Reformbestrebungen lag in der unerschütterlichen Zuversicht, die er als Persönlichkeit ausstrahlte.  Seine zupackende Art wirkte ansteckend", sagte Kuratoriumsvorsitzender Prof. Dr.-Ing. Werner J. Bauer. "Buschor hatte ein ausgesprochenes Sensorium für die Ansprüche der modernen Gesellschaft und eine positive Einstellung zu den Menschen."