Mit in der Runde saß unser Demokratie-Experte Robert Vehrkamp. "Dass es nach 16 Jahren mit derselben Bundeskanzlerin eine Wechselstimmung in Deutschland gibt, ist an sich nichts Ungewöhnliches", stellte Vehrkamp fest. Wie deutlich sich die Menschen in der repräsentativen Umfrage in unserem Auftrag einen Wechsel der Bundesregierung wünschen, sei jedoch durchaus überraschend. Rund 62 Prozent der Befragten glauben, dass es gut sei, wenn die Regierung wechselt. "Das sind die höchsten Werte seit Anfang der 1990er Jahre, seitdem diese Frage erstmals erhoben worden ist", so Vehrkamp.
Bei der 75-minütigen Diskussionsveranstaltung, die wir gemeinsam mit dem Inforadio des rbb und der Süddeutschen Zeitung veranstaltet haben, wurde schnell klar, dass die beiden Politiker:innen in einigen Punkten einig sind.
Auf die Anfeindungen ihrer Person gegenüber in den sozialen Medien angesprochen, sagte Baerbock zu Beginn der Debatte: "Was ich in den letzten Wochen über mich gehört und gelesen habe, tut uns als Gesellschaft nicht gut. Ich tue alles, um das zu ändern." Sie stehe stellvertretend für Menschen mit einem ähnlichen Lebenslauf, machte die Grünen-Chefin klar. Olaf Scholz unterstützte diesen Punkt: "Ich finde die Vorwürfe gegen Annalena Baerbock unmöglich. Das gehört sich nicht. Es hat auch in meiner politischen Laufbahn heftigste Angriffe gegeben. Es war für mich immer so, dass ich mir sicher bin, wer ich bin. Ich bin Politiker aus Überzeugung. Es geht um unser Land und ich möchte etwas tun für unsere Bürger."