"Mit Gerd Schulte-Hillen verliert unser Land eine große Unternehmer- und Stifterpersönlichkeit. Mit seiner verlegerischen Leidenschaft und seiner unternehmerischen Kompetenz hat er auch in seiner Zeit als Mitglied des Beirats und später als stellvertretender Präsidiumsvorsitzender die Arbeit der Bertelsmann Stiftung ganz wesentlich bereichert und als wichtiger Ratgeber vielen Initiativen wegweisende Impulse vermittelt", sagte Liz Mohn, Stifterin und Ehrenmitglied des Kuratoriums der Bertelsmann Stiftung, in ihrer Beileidsbekundung. "Mit seiner stets wahrgenommenen Verantwortung für die Gesellschaft, seinen breit gefächerten, internationalen Erfahrungen und seiner ausgeprägten Führungspersönlichkeit hat er sich intensiv in die Reformarbeit der Bertelsmann Stiftung eingebracht und wichtige Projektideen angestoßen. Sein Lebenswerk bleibt ein wichtiges Kapitel unserer Unternehmens- und Stiftungsgeschichte."
Gerd Schulte-Hillen, am 1. Oktober 1940 in Menden (Sauerland) geboren, verbrachte sein ganzes Berufsleben bei Bertelsmann. Seine Karriere begann 1969 nach einem ingenieur- und wirtschaftswissenschaftlichen Studium als Assistent der Geschäftsleitung von Mohndruck in Gütersloh. Nach mehrjährigen Auslandsaufenthalten für Bertelsmann in Spanien und Portugal übernahm er 1973 die Leitung der G+J Druckerei in Itzehoe bei Hamburg. 1981 wurde er Vorstandsvorsitzender von Gruner + Jahr. 1985 wurde er in den Vorstand der Bertelsmann AG, bereits ein Jahr später zum stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden berufen. Vom 1. November 2000 bis zum 31. Dezember 2003 war Gerd Schulte-Hillen Vorsitzender des Aufsichtsrats der Bertelsmann AG.
In seiner Zeit als stellvertretender Präsidiumsvorsitzender engagierte sich Gerd Schulte-Hillen als überzeugter Befürworter der transatlantischen Beziehungen und Freund Spaniens vor allem für die internationalen Programme der Bertelsmann Stiftung. Auf Initiative des spanischen Königs Juan Carlos und Bundespräsident Johannes Rau organisierte Gerd Schulte-Hillen das Deutsch-Spanische Forum, das im Jahr 2002 erstmals in Madrid ausgerichtet wurde. Auch nach seinem Ausscheiden aus der Bertelsmann Stiftung blieb er Präsident dieses bilateralen Spitzendialogs beider Länder.
Gerd Schulte-Hillen forcierte auch die interdisziplinäre Zusammenarbeit innerhalb der Bertelsmann Stiftung, um wichtige Kompetenzen zu bündeln. Ein Ergebnis dieser Weichenstellung war die Arbeit des Programms "Demographischer Wandel", einer gesellschaftlichen Herausforderung, mit der sich die Stiftung bis heute befasst. Zu den weiteren von Schulte-Hillen verantworteten Initiativen gehörten Projekte zur Förderung der Medienkompetenz in Schulen und Hochschulen sowie Qualifikationsprogramme für Wissenschaftsjournalismus und Unternehmenskommunikation.