Der Trend eines zunehmend populistisch aufgeladenen Meinungsklimas in Deutschland ist gebrochen. Zeigte sich im November 2018 noch jeder dritte Wahlberechtigte populistisch eingestellt, war es im Juni 2020 nur noch jeder fünfte – ein Rückgang um mehr als ein Drittel. Gleichzeitig hat der Anteil unpopulistischer Wähler stark zugenommen. Nach 31,4 Prozent Ende 2018 war Mitte 2020 fast jeder zweite Wähler (47,1 Prozent) unpopulistisch eingestellt. Der Anteil unpopulistischer Wähler ist damit sogar um genau die Hälfte angestiegen. Das verstärkt die Eindeutigkeit des Trends: Die Zunahme des Anteils unpopulistischer Wähler ist noch einmal deutlich stärker ausgefallen als die Abnahme des Anteils populistischer Wähler.
Das geht aus der neuen Ausgabe unseres Populismusbarometers und des Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB) hervor. In unserem Auftrag wurden dafür von YouGov Deutschland im Juni 2020 mehr als 10.000 wahlberechtigte Deutsche repräsentativ befragt. Seit März 2017 ist das bereits die fünfte Datenerhebung im Rahmen des Populismusbarometers. Als populistisch eingestellt gelten Befragte, die sich gleichzeitig zu acht typisch populistischen Einstellungen in den Dimensionen Anti-Pluralismus, Anti-Establishment und Volkshomogenität bekennen.