Bis zu seinem Ausscheiden aus dem Hause Bertelsmann im Jahr 2001 war Frank Wössner einer der wichtigsten Rat- und Impulsgeber im Bereich Leseförderung, Leseforschung und Medienerziehung. Darüber hinaus gehörte er von 1993 bis 2000 dem Stiftungsrat der von Liz Mohn gegründeten Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe an.
"Mit Frank Wössner verliert die Bertelsmann Stiftung einen engagierten Wegbegleiter, klugen Ratgeber und Verbündeten für die Verbesserung der Leseförderung und Medienkompetenz in Deutschland", würdigte Liz Mohn, stellvertretende Vorstandsvorsitzende, den Verstorbenen in ihrer Beileidsbekundung. "Mit seiner Leidenschaft für Literatur war Frank Wössner davon überzeugt, dass Lesen auch im digitalen Zeitalter die Schlüsselkompetenz für den Umgang mit neuen elektronischen Medien bleiben wird. Unser Mitgefühl gilt seiner Familie und seinen engsten Angehörigen."
Frank Wössner, am 29. März 1941 in Berlin geboren, studierte Wirtschaftswissenschaften in Köln, Nürnberg-Erlangen und Freiburg. Seine berufliche Karriere führte ihn 1972 zunächst in die Versicherungswirtschaft, wo er bis zum Vorstandsmitglied der R + V Versicherung in Karlsruhe aufstieg. Im Jahr 1985 wechselte er zur Bertelsmann AG und wurde zunächst Mitglied im Bereichsvorstand Buch und Schallplattengemeinschaften. Im Jahr 1989 wurde er in den Konzernvorstand der Bertelsmann AG berufen. 1994 übernahm Wössner den Vorstandsvorsitz der damaligen Bertelsmann Buch AG. Im Jahr 2001 beendete er seine Tätigkeit im Hause Bertelsmann. Von 2003 bis 2005 war Frank Wössner Vorstandsvorsitzender der Dussmann AG & Co. KGaA in Berlin.
In seiner Zeit als Ratgeber für unsere Stiftung wirkte Frank Wössner an nachhaltigen Initiativen im Medienbereich mit. Dazu gehörte die im Jahr 1993 von uns in Zusammenarbeit mit dem Börsenverein des Deutschen Buchhandels gegründete gemeinnützige Akademie des Deutschen Buchhandels (heute: Akademie der Deutschen Medien) in München. Die Akademie begleitet mit Fortbildungs- und Beratungsangeboten den Strukturwandel in der deutschen Medienbranche. Über seine konzeptionelle Mitarbeit hinaus gehörte Wössner über viele Jahre dem Kuratorium der Akademie an. Ebenfalls auf Anregung Wössners befasste sich unsere Stiftung mit der Erforschung des Leseverhaltens und der Lesegewohnheiten in Deutschland.