Drei von vier Europäern (75 Prozent) sind über den Konflikt zwischen den USA und China besorgt – in Deutschland sind es sogar 81 Prozent. Das geht aus unserer Meinungsumfrage in den 28 Mitgliedsländern der Europäischen Union hervor. Die Befragung fördert außerdem auffällige Unterschiede in der Wahrnehmung der beiden Großmächte durch die EU-Bürger zutage. So geben rund die Hälfte der befragten Europäer in Bezug auf die Wirtschaft an, dass ihr Land sowohl mit China als auch mit den USA ökonomische Interessen teile. In Deutschland sehen zum Beispiel 58 Prozent eine wirtschaftliche Bedeutung Chinas für das eigene Land, und damit mehr als im europäischen Durchschnitt. Doch bei der Frage nach gemeinsamen Werten und politischen Interessen zeigt sich, dass die Europäer China deutlich skeptischer gegenüberstehen, als den USA.
45 Prozent und somit fast die Hälfte der Befragten nehmen die Volksrepublik hauptsächlich als Wettbewerber wahr; nur ein Viertel der EU-Bürger sehen China als Partner. Lediglich neun Prozent geben jeweils an, dass ihr Land mit China gleiche politische Interessen oder gemeinsame Werte teile. In Deutschland betrachten knapp ein Drittel der Befragten (32 Prozent) China als Partner, während 38 Prozent das Land in erster Linie als Wettbewerber einstufen. Im Vergleich dazu sehen sich die Europäer den USA noch immer stark verbunden. 36 Prozent der EU-Bürger geben an, mit den USA politische Interessen zu teilen, knapp ein Viertel der Befragten nennen gemeinsame Werte als verbindendes Element. In Deutschland sehen etwas weniger Bürger als im EU-Durchschnitt gleiche politische Interessen und Werte mit den Vereinigten Staaten.