Menschen standen auf den Balkonen und klatschten. Der Applaus galt den Pfleger:innen in Krankenhäusern und Pflegeheimen, die gegen das Coronavirus im Einsatz waren, aber auch den Beschäftigten im Einzelhandel und allen anderen Helfer:innen, die das Land seit dem Frühjahr am Laufen halten, wie es die Kanzlerin formulierte. Die Bevölkerung ist auf sie angewiesen – ganz besonders in Zeiten der Pandemie. Doch ausgerechnet diese Beschäftigten werden in Zukunft das Nachsehen haben. Das zeigt eine neue Studie der Prognos AG in unserem Auftrag, die die Lohneinkommensentwicklung bis ins Jahr 2025 prognostiziert.
Die durchschnittlichen Bruttojahresverdienste im Gesundheits- und Sozialwesen werden selbst 2025 um 4.400 Euro unterhalb des durchschnittlichen Einkommens liegen, im Einzelhandel gar um 10.200 Euro. Den unteren Einkommensgruppen drohen sogar reale Einkommensverluste. "Die geringe Inflation frisst die noch geringeren Lohnzuwächse auf", sagt unser Wirtschaftsexperte Torben Stühmeier. Bis 2025 wird das verfügbare reale Einkommen der unteren Einkommensgruppen um etwa zwei Prozent zurückgehen, so die Prognose.