Entsprechend geringer ist der Spielraum für Lohnerhöhungen. Somit müssen Produktivitätssteigerungen auch in den arbeitsintensiven Branchen, in der Pflege oder dem Gesundheitswesen, auf die Agenda rücken. Die Digitalisierung von Abläufen und Dokumentationen etwa bietet hier noch reichlich produktivitätssteigerndes Potenzial. Hiervon werden am Ende auch die Erwerbstätigen profitieren, so die Studie.
Von der geringen Lohndynamik sind besonders Alleinerziehende betroffen. Zum einen sind sie häufig in Branchen mit einer unterdurchschnittlichen Produktivitätsentwicklung beschäftigt, zum anderen arbeiten sie im Durchschnitt drei Stunden weniger als alle Erwerbstätigen im bundesweiten Durchschnitt. Sie bleiben abgehängt, ihr verfügbares Einkommen wird real um 0,1 Prozent im Jahresdurchschnitt sinken. Das liegt auch daran, dass der weitaus größte Teil der alleinerziehenden Mütter - fast zwei Drittel - in Teilzeit arbeitet.
Damit sich an der Lage von Alleinerziehenden etwas ändert, brauchen sie flexible Möglichkeiten der Aus- und Weiterbildung, die ihre Verantwortung für die Erziehung und Betreuung ihrer Kinder berücksichtigt. Zudem ist der Ausbau von guten Ganztagsschulen und -kitas unerlässlich. Das hilft dann auch besonders im Gesundheitswesen, wo allein ein Fünftel der Alleinerziehenden arbeitet. Eben diese Branche wird in den nächsten Jahren in Deutschland am stärksten wachsen, prognostiziert die Studie.