Nachfrage nach digitalen Kompetenzen ausgeprägter in Tätigkeiten mit hohem Männeranteil
Obwohl ein grundsätzlicher Anstieg bei den Kompetenzen in den meisten Jobs zu beobachten ist, gibt es auch 2018 noch einen starken Zusammenhang zwischen sozioökonomischen Faktoren und der Nachfrage nach digitalen Kompetenzen. Jobs, die ein akademisches Profil voraussetzen und besser vergütet sind, verlangen erkennbar häufiger digitale Kompetenzen. Laut Dräger sollten Politik und Sozialpartner darauf hinwirken, dass digitale Kompetenzen auf allen Qualifikationsebenen systematisch gefördert werden. "Auch weniger qualifizierte Arbeitskräfte sollten", so Dräger, "ihre Chancen auf eine gut bezahlte und sichere Beschäftigung mit digitalen Kompetenzen verbessern können."
Die vorliegende Analyse zeigt zudem, dass sich die Nachfrage nach digitalen Kompetenzen unterschiedlich auf Männer und Frauen verteilt: Insbesondere in beruflichen Tätigkeiten, in denen überwiegend Männer tätig sind, werden digitale Kompetenzen verlangt. Häufig schlägt dies auch mit einem höheren Gehalt zu Buche. Anders sieht es in den USA aus. Dort sind einzelne Branchen mit hohem Beschäftigungsanteil von Frauen, beispielsweise die Gesundheitsversorgung, bereits deutlich stärker digitalisiert als hierzulande. Dräger kommentiert: "Digitalisierung kann ein Treiber für soziale Ungleichheit sein. Dagegen müssen wir uns mit gezielter Weiterbildung politisch stemmen."